Wir trauern um Ulrich Lipowski, unseren Freund und Vereinskameraden, der am 24.09.1939 in Hohenstein, Ostpreußen, geboren wurde und am 2. September 2024 in Wuppertal gestorben ist.
Nach Abschluss der Schule ließ er sich zum Werkzeugmacher ausbilden. Zu dieser Zeit zogen ihn motorisierte Zweiräder an, und bald nannte er ein Kleinkraftrad der Marke Kreidler Florett sein Eigen. Mit dem zog er immer größere Kreise sogar bis in die Mitte Italiens. Als er 18 wurde, folgte der „Einser“, und wie er gern erzählte, fuhr er mit seiner NSU Max zur Führerscheinprüfung. Es folgten Modelle der Hersteller BSA, Horex, Herkules, Laverda, Moto Guzzi und vielleicht auch weitere.
In dieser Zeit kannten sich die Motorradfahrer eines Stadtteils und schlossen sich zu Gruppen oder Clubs zusammen oder traten bestehenden Motorradvereinen bei. Ulrich entschied sich im Jahr 1962 für unseren BVDM und den LV Rhein-Ruhr, viel später dann wegen einer Verärgerung für den Untertaunus Motorrad-Club im BVDM.
Sein berufliches Ziel verlor er währenddessen nicht aus den Augen. Ulrich legte die Prüfung zum Meister des Werkzeugmacherhandwerks ab. Dazu kam seine Sorgfalt. So schätzten sich seine Freunde glücklich, wenn Ulrich an ihr Winkelgetriebe Hand anlegte. Aber auch die Mitglieder profitierten. In den Ballhupen 1981/2 und 1986/3 wird über seine Tests von Sicherheitsschlössern berichtet, die hochgelobte Exemplare von renommierten Herstellern entzauberten. Er hatte sie mit Haushaltswerkzeug in wenigen Minuten zerlegt.
Im BVDM wurde Ulrich in den 70er Jahren zum Schatzmeister gewählt und übte dieses Amt sehr konsequent aus. So wird erzählt, dass er sogar auf der Insel Man rückständigen Beitrag von Mitgliedern eingefordert hat. Auch schaufelte er das Vereinsvermögen häufig um, wenn eine andere Bank höhere Zinsen bot. Das führte in einem Fall dazu, dass eine hohe von ihm unerwartete Rechnung nicht termingerecht bezahlt werden konnte, weil er das Geld festgelegt hatte.
Ulrich Lipowski beim Elefantentreffen 2016. Foto: Wuttke
Die Veranstaltungen des BVDM und seiner angeschlossenen Vereine unterstützte er tatkräftig durch seine Teilnahme oder Mithilfe bei der Durchführung. An erster Stelle steht das Elefantentreffen. An allen Orten der letzten rund 60 Jahre war er mit vollem Einsatz dabei; zuletzt an der Eingangskasse in der Nachtschicht. Auch bei den Deutschlandfahrten, den Tourenzielfahrten, den Messeauftritten, den Contidromtreffen, den Jumbofahrten in Hessisch Lichtenau, den Niederlanden und in Belgien, den Fahrradtouren – Ulrich war überall aktiv. Seit ein, zwei, drei Jahren musste er sich nach und nach wegen seines Alters und gesundheitlichen Beschwerden etwas bremsen. Das tat ihm selbst am meisten leid.
Nun heißt es Abschied zu nehmen von Ulrich Lipowski. Er ist den Weg ohne Wiederkehr gegangen. Es war gut und wir sind dankbar dafür, dass er so lange zu uns gehörte. Wir werden oft an ihn denken.