Foto: Peter Frei
Vom 21. bis 25. Juni 2023 fand die 76. FIM-Rally in Zaragoza auf dem Campingplatz Ciudad de Zaragoza statt. 870 Teilnehmer, darunter auch zwölf aus Deutschland, fanden den Weg nach Spanien. Zum Team Germany gesellten sich noch Richard Ogg und meine Wenigkeit, da wir die einzigen zwei Deutschsprachigen Schweizer waren. Richard hatte vor Ort mit Micha Weiß einen Bungalow gemietet, und ich nächtigte die ersten zwei Nächte in der Altstadt von Zaragoza für 40 Euro die Nacht, da mir ein Bungalow für 150 Euro pro Nacht ein wenig zu teuer war.
Im Vorprogramm der Rally gab es am 21. Juni einen Ausflug ins Felsenkloster San Juan de Pena. So wie ich vernommen habe, hat das den Teilnehmern sehr gut gefallen. Anschließend besuchte man noch das Schloss Loarre im gleichnamigen Dorf, was auch sehr guten Anklang fand.
Am 22. Juni gab es den zweiten optionalen Ausflug zum Monasterio de Piedra. Auch das ist ein Kloster, das allerdings von viel Wasser und einem schönen Wasserfall umgeben ist. Dadurch bildete sich inmitten einer sonst ausgetrockneten Landschaft eine wunderbare Vegetation.
Am Freitag, 23. Juni, startete dann die offizielle FIM-Rally 2023 mit der Einfahrt der Nationen. Etwa 2,5 Kilometer außerhalb des Campingplatzes war der Start zur Fahrt zum rund sieben Kilometer entfernten Platz „La Romareda“. Bei der Einfahrt auf den Platz durch den FIM-Torbogen, erklang die Nationalhymne des betreffenden Landes. Deutschland musste um 11.05 Uhr starten und es nahmen alle teil. Richard und ich mussten mit den Schweizer-Franzosen um 13.05 Uhr losfahren.
Klosterbesichtigung
Am Abend fand dann das erste Nachtessen statt, bei dem Richard und ich bei den Deutschen Asyl bekamen. Selbstbedienung war angesagt, was aber fürchterlich in die Hosen ging. Etwa anderthalb Stunden anstehen in der prallen Sonne bei 30 Grad im Schatten. Für ca. ein Drittel der Teilnehmer gab es dann nichts mehr zu essen, also vergebens angestanden. Wir konnten wenigsten bei einer Kellnerin ein kleines Würstchen ergattern. Anschließend spielte eine Band auf, die recht gut war.
Da ich an diesem Abend 20 Minuten vom Camp entfernt in einem Lkw-Hotel übernachtete, konnte ich nachts um 23 Uhr noch ein super Nachtessen für 10,50 Euro genießen, da die Küche bis 24 Uhr geöffnet hatte.
Am Samstag fand dann der offizielle Ausflug zum Kloster Vera de Moncayo in Veruela Abbey statt. Da konnte man wählen, ob man den Ausflug mit dem Bus oder dem eigenen Motorrad machen wollte. Ich fuhr mit dem Motorrad. Richard, Micha und einige andere Deutsche fuhren mit dem Bus hin. Im Kloster konnten wir einer Zeremonie der Mönche beiwohnen, ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Überhaupt war das ganze Kloster sehr Interessant, vor allem die Architektur war sehr beeindruckend.
Paella als Lunch für die Teilnehmer
Danach ging es nach Borja zum Mittagessen. Da gab es als Tarditionellen Lunch natürlich eine herrliche Paella. Der Lunch fand in einer großen Sporthalle statt, in der auch alle 870 Teilnehmer Platz fanden.
Anschließend ging es zurück auf den Campingplatz, wo am Abend wieder das Nachtessen stattfand. Da haben Richard und ich wieder bei Deutschland Asyl beantragt und waren willkommen. Diesmal wurde das Essen serviert und klappte sehr gut. Alle wurden satt. Das es an diesem Abend so gut funktionierte, war auch ein Verdienst der FIM-Kommissare. Sie hatten da ein wenig Entwicklungshilfe geleistet. Die anschließende Abendunterhaltung war gut, und ich denke es hat den meisten gefallen.
Am Sonntag fand dann die traditionelle Nationenparade statt. Gestartet wurde wieder vom selben Punkt aus wie bei der Eröffnung der Rally. Vom Startpunkt aus ging es zum acht Kilometer km entfernten Pilar Square, am Rande der Altstadt von Zaragoza.
Es war eine fürchterliche Hitze (etwa 35 Grad), und wir benötigten für die acht Kilometer mehr als eine Stunde. Da kam mancher, der in voller Motorradkleidung fuhr, an seine Grenzen. Laut Veranstalter fuhren 1000 Motorräder mit 1400 Teilnehmer aus 23 Ländern mit. Ganz zuvorderst fuhr die Bürgermeisterin von Zaragoza auf einem Elektroscooter. Leider gab es viele Stopps, die bei der Hitze einigen zu schaffen machte.
Am Abend gab es dann ein Gala-Dinner, das sehr lecker war und reibungslos klappte. Anschließend gab es die Preisverteilung bei der natürlich die Italiener mit den meisten Teilnehmern, es waren 186, die meisten Preise abgeräumten.
Da waren die Esten schon letztes Jahr stolz drauf
Der größte deutsche Club war der MC Heidefüchse bei dem 11 der 12 deutschen Teilnehmer genannt hatten.
Alles in allem gesehen war es eine schöne und gute Rally. Klar lief nicht immer alles Wunschgemäß, wie das Essen am ersten Abend oder dem zeitlich zu langem Corso in die Altstadt, aber ich denke mal bei der Menge Teilnehmer ist es auch nicht so einfach, das immer alles super funktioniert.
Auf jeden Fall braucht sich Deutschland (und der BVDM) mit der 75. FIM-Rally 2022 nicht zu verstecken. Wenn man bedenkt, dass Deutschland weniger als ein Jahr Zeit gehabt hat alles zu organisieren, und Spanien über zwei Jahre, das ist halt schon nicht dasselbe.