das Jahr 2024 ist mit viel Arbeit aber auch einigen Erfolgen für den BVDM gestartet und knüpft damit nahtlos an das vorige Jahr an.
Am 26. Januar hat der Kreistag Holzminden mehrheitlich dem neuen Vorschlag der Verwaltung zum Pilotprojekt in Holzminden zugestimmt. Damit sind die meisten Forderungen der Deutschen Umwelthilfe vom Tisch, insbesondere das Tiroler Modell in einer verschärften Variante mit Verbot von Motorrädern mit mehr als 90 Db(A) Standgeräusch. Nicht vom Tisch sind allerdings die Streckensperrungen auf der L484 „Roter Fuchs“ zwischen Holzen und Grünenplan sowie Grünenplan und Kreisel Richtung Alfeld, sowie auf der L580 „Rühler Schweiz“ zwischen Rühle und Golmbach. Diese Fahrverbote für Motorräder werden nur an einem Sonntag im Monat ausgesprochen, welche Straße zu welchem Zeitpunkt gesperrt wird, ist bis jetzt unklar. Auf alle Fälle wird es schwierig, eine Tour zu planen, ohne in eine der Sperrungen zu fahren.
Wer damit glaubt, dass das Thema Motorradlärm und die Forderungen nach dem Tiroler Modell und Streckensperrungen für Motorräder weitgehend erledigt ist, der irrt gewaltig. Der Fall Holzminden zeigt, dass es bei dem Thema nach wie vor auch in Verwaltungen und der Politik viel Informationsbedarf gibt und häufig das Fachwissen fehlt und daher oft ohne Fakten und mit Halbwissen entschieden wird. Wir verfolgen intensiv, wie es in Holzminden weitergeht und welche Anordnungen der Landrat treffen wird. Erst wenn die Schilder stehen, können wir juristische Maßnahmen ergreifen.
Der BVDM hat mit seinen Recherchen und seiner intensiven Aufklärungskampagne auf der Homepage und in den sozialen Medien in entscheidendem Maß dazu beigetragen, dass die Verwaltung des Kreises Holzminden einigen Forderungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) eine klare Absage erteilt hat.
Der BVDM hat vor Jahren schon einen Maßnahmenkatalog zur Senkung des Verkehrslärms und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit erarbeitet und dem Bundesverkehrsministerium vorgelegt. In den Kreisen Ahrweiler und Düren gibt es einstimmige Kreistagsentscheidungen zur Errichtung von Modellprojekten nach dem Konzept des BVDM, doch bislang ist dort wenig geschehen. Eines ist klar, eine Lösung der Lärmproblematik gibt es nur mit und nicht gegen uns Motorradfahrer. Wir haben proaktiv hier einiges in die Wege geleitet, lange bevor es den Bundesverband gegen Motorradlärm gab. Die Maßnahmen werden Wirkung zeigen, davon ist der BVDM überzeugt. Aber gleichzeitig appellieren wir auch in diesem Jahr besonders zum Saisonbeginn wieder an alle Motorradfahrer, besondere Rücksicht zu nehmen und keinen unnötigen Lärm zu produzieren. Jeder hat es selbst in seiner rechten Hand, wie laut seine Maschine ist.
In unserem Einsatz für die Rechte der Motorradfahrer, für die wir nicht nur in Holzminden, sondern bundesweit aktiv sind, könnt Ihr uns unterstützen: Durch eine Mitgliedschaft bei uns, durch Werbung für uns und gerne auch durch aktive Mitarbeit.
Erfolgreich gelaufen ist am ersten Februar-Wochenende auch wieder das legendäre Elefantentreffen des BVDM, dass zum 66. Mal stattfand. Rund 4000 Motorradfahrer aus ganz Europa haben im Bayerischen Wald wieder gezeigt, was Motorradfahrer unter Völkerverständigung verstehen und ein friedliches Fest miteinander gefeiert.
Ich wünsche Euch einen guten Start in die Motorradsaison mit vielen erlebnisreichen Kilometern und möglichst wenigen gesperrten Strecken
Michael Lenzen
1.Vorsitzender BVDM
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