Was ist die Deutschlandfahrt?

Die Deutschlandfahrt ist eine Langstrecken-Orientierungsfahrt über eineinhalb Tage, es gibt 12 Hauptkontrollstellen mit je drei Nebenkontrollen. Diese ergeben immerhin 48 mögliche interessante Zwischenstationen auf der Fahrt zum Zielort. Aus diesem Angebot heraus plant jeder Teilnehmer seine individuelle Tour. Die Kontrollstellen können am Freitag zwischen 8 und 19 Uhr und am Samstag zwischen 8 und 14 Uhr angefahren werden. Durch Stempel der Posten und durch das Beantworten von Fragen werden Punkte gesammelt. Damit kein Zeitdruck entsteht, sind jedoch Mindestfahrzeiten einzuhalten. Um eine faire Wertung zu ermöglichen, gibt es natürlich Spielregeln. Aber keine Angst! Es ist nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht. Die Deutschlandfahrt gibt es seit 40 Jahren, die letzte Veranstaltung fand im Jahr 2019 Ende August statt und hatte den Zielort Tauberzell, bei Rothenburg ob der Tauber.

Getreu dem Motto „nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung“ machte ich Ende September 2019 für das Elefantentreffen eine Vorbereitungs-Reise in den Bayerischen Wald und traf dort das Elefantentreffen-Team. Die Dienstreise nach Bayern verlängerte ich bei der Anreise mit einer zweitägigen Schleife über das für 2020 geplante Austragungsgebiet der Deutschlandfahrt. Ich hatte mir vorgenommen, potenzielle Kontrollen abzufahren und vor allem am damalig geplanten Zielort Leutkirch im Allgäu ein geeignetes Ziellokal zu finden.

In der letzten Woche des Jahres 2019 wurde die Suche fortgesetzt. Ich fand ein Ziellokal in Leutkirch-Urlau, Verträge für die Räumlichkeiten und die Verpflegung wurden gemacht und auch das übrige Austragungsgebiet mit geeigneten Kontrollen wurde zu 90 Prozent abgeklappert. Alles zusammen war so weit eine „normale“ Vorbereitung der Veranstaltung.

Corona verhindert die geplante Deutschlandfahrt 2020

Das Elefantentreffen 2020 fand dann noch statt, eine Seite im Programmheft der Veranstaltung war wie immer mit Werbung für die nächste Deutschlandfahrt gestaltet. Und dann kam Corona - und bewirkte Anfang Juni 2020 die Absage der Deutschlandfahrt. Wir machten zum Veranstaltungszeitpunkt Ende August eine Reise nach Leutkirch in das Ziellokal und zu einer vorab erkundeten Alternative für 2021: Ein Teilnehmer des Elefantentreffens aus dem Allgäu hatte mir den Vorschlag gemacht, die Feier zur Deutschlandfahrt doch bei einem Motorradclub auf dessen Club-Gelände zu legen. Und zwar beim MC Hergensweiler, Hergensweiler ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Lindau am Bodensee.

Erfolgreiche Telefonate dazu und eben der Besuch bei der Reise in das Allgäu am Deutschlandfahrt-Wochenende 2020 führten zur Änderung des Plans für 2021. Im ursprünglich ausgesuchten Ziellokal in Leutkirch trafen sich auch eine Handvoll Teilnehmer, die unter den Corona-Regeln ihren geplanten Urlaub mit dem Motorrad im Allgäu verbrachten. Ein wichtiger Anlass bei dieser Fahrt war ein Gespräch mit dem Wirt der Gaststätte, um die im Vorfeld geleistete Anzahlung für unseren Event zurückzuerhalten.

Die vorhergehenden Telefonate mit ihm zu diesem Thema waren noch nicht erfolgreich. Er hatte jedoch im Folgejahr am letzten Augustwochenende einer anderen Veranstaltung zugesagt, er wollte unser Event auf das Wochenende davor oder danach verlegen. Was ich nicht wollte und auch, nach dem Gespräch mit dem Motorradclub, nicht mehr brauchte. Im Verlauf des Abends erhielt ich dann aber die Zusage zur Rückzahlung der Reservierungsgebühr. Über eine Handvoll Kontrollen ging es wieder zurück ins Rheinland mit einem neuen Plan für das Jahr 2021.

Die Pläne werden geändert, die Fahrt muss wieder abgesagt werden

Die weitere Entwicklung der Pandemie brachte dann nach einem Telefonat mit dem MC Hergensweiler im Mai 2021 erneut einen Stopp und eine weitere Absage der Deutschlandfahrt 2021. An den langen Winterabenden am Rechner zu Hause habe ich dann um den neuen Zielort herum an der bisherigen Festlegung herumgefeilt. Gemeinsam mit Uwe von der Geschäftsstelle fuhr ich für diese Umplanungen im Februar diesen Jahres nochmals in das Zielgebiet und an den Zielort Hergensweiler. Wir trafen uns auch mit den Leuten des MC Hergensweiler. Sie haben auf ihrem Grundstück Erfahrung mit der Ausrichtung von großen Motorrad-Partys mit bis zu 500 Gästen. Es gibt neben einem Clubhaus, einem großen umzäunten Grundstück, einen tollen Lagerfeuer-Platz, die ganze Infrastruktur für alles was man braucht und sie bieten auch das Personal dazu. Ein Festzeltgestell steht immer, es braucht nur mit der Zeltplane vervollständigt werden. Im Obergeschoss des Clubhauses steht uns sogar ein Raum als Matratzenlager zur Verfügung.

Viele Fragen mussten überarbeitet werden

Ende Mai machte ich dann mit dem Motorrad eine fast 100-Prozent-Überprüfung aller Kontrollen. Ich staunte nicht schlecht, welche Anzahl von Veränderungen sich im Verlauf von vier Jahren ergeben haben. Eine Reihe von Informationstafeln waren nicht mehr zu finden oder geändert, die bereits formulierten Fragen dazu mussten überarbeitet werden. Zwei Kontrollen bekamen zwischenzeitlich einen Unesco-Welterbestätte-Status und damit auch Geld für schicke, neue Infotafeln. Eine Kontrollstelle hingegen durfte ich gar nicht erst betreten, um zu schauen, ob die Info-Tafeln dort noch hängen. Es war alles abgesperrt und bewacht, sogar mit einem Sichtschutz-Bauzaun versehen. Das galt dem Aufbau einer dreistöckigen Containerburg zur Unterbringung von Sicherheitskräften des aktuell in der Nähe stattfindenden G7 Gipfels. Im Außenbereich eines weiteren Museums fand ich die Ausstellungsstücke, zu denen ich Fragen hatte, gut verpackt vor. Auf meine Nachfrage bekam ich die Auskunft, wegen Corona sei alles gut geschützt verstaut, das Museum habe auch dieses Jahr noch geschlossen. Bei anderen Objekten hat der Zahn der Zeit an den gedruckten Info-Schildern genagt, man konnte nichts mehr lesen.

Die Planung steht, alles ist vorbereitet, jetzt anmelden

Nach dieser letzten Runde mit über 1800 Kilometer habe ich ein gutes Gefühl für die Veranstaltung. Die Fahrt durch die doch sehr unterschiedlichen Regionen Allgäu, Oberschwaben und Bodensee hat mir sehr gut gefallen. Die Fragen und Antworten wurden umfangreich aktualisiert. Falls Du Dich noch nicht angemeldet hast, gib Dir einen Ruck, eine Teilnahme wird sich lohnen!

Helfer gesucht!

Solltest Du keine Lust auf Mitfahren haben, aber Bock auf ein Wiedersehen mit der ganzen Truppe hast, bieten wir die Möglichkeit, dich als Helfer an einer Hauptkontrolle für den BVDM zu engagieren. Da die 12 Haupt-Kontrollen möglichst nicht nur mit einer Person besetzt werden sollen, gibt noch offene Stellen!

Da der Tourismus am Zielort hauptsächlich Ferienwohnungen bietet, haben wir für den Samstag-Abend einen Shuttle-Service zu Unterkünften in der Nähe angeboten (ist in der Anmeldung buchbar). Beim Ziel auf dem Grundstück des MC Hergensweiler darf kostenlos gezeltet werden. Um im Matratzenlager gegen eine Gebühr von 5 Euro zu übernachten, bitte noch anmelden per Mail an deutschlandfahrt@bvdm.de.

Drei Jahre sind vergangen seit der letzten Deutschlandfahrt, das ist eine lange Zeit. Im Kreis der Helfer und auch bei den Teilnehmern können leider einige nicht mehr dabei sein, sie haben ihre letzte Fahrt angetreten. Sie werden uns fehlen!