Allgemeine Ankunft

Am 27.04.2019 war es wieder soweit. Die Mitglieder des BVDM trafen sich zur Jahreshauptversammlung auf dem Partyhof Düker in Gütersloh. Das ist dort, wo es so lecker war, damals nach der Deutschlandfahrt 2017. Mit freudiger Erwartung machten wir uns auf den Weg. Empfangen wurden wir jedoch erstmal von seltsamen Rauchschwaden. Nein, es waren keine Dieselmotorräder, sondern neumodische E-Zigaretten. In der Scheune herrschte angenehmes Dämmerlicht, das schmeichelt den Falten und so brauchten die Damen nicht soviel Makeup aufzulegen. Aber draußen wurde man ja geräuchert, das konserviert auch. Nach einem allgemeinen Gekuschel, stellte ich fest, dass wir so jung alle nicht mehr sind aber trotzdem schön, die meisten sitzen noch fest im Sattel. An der Kleidung erkannte man jedoch, dass viele mit vier Rädern daher gekommen sind. Familie B. hatte bereits die Quelle, bzw. die Theke besetzt, natürlich nur, um die Menschheit freundlichst zu bedienen. Michael B. begrüßte alle herzlich und pries die Toiletten, die in entgegengesetzten Ecken verortet waren. Das verhindert vielleicht Konflikte..... Der amtierende erste Vorsitzende Michael L. entschuldigte Superomi Karin, die zur Zeit als Hebamme und Kinderhüterin in der Familie gebraucht wurde.

 

Eröffnung der Versammlung

Michael L. freute sich noch einmal über alle Anwesenden, bat aber um eine Gedenkminute für in diesem Jahr verstorbene Motorradfahrer.
Danach berichteten die Referenten über ihre Tätigkeiten. Dagmar, Leiterin der Geschäftsstelle machte es kurz. Alles bleibt beim Alten, man kennt mich......... Dankeschön. Gerd-Michael verkündete, dass es seine Aufgabe sei, auf Mitgliederfang bei den Vereinen zu gehen. Er ist also auf der Pirsch. Er berichtete nicht so recht, ob er Beute gemacht hat. Aber vielleicht sitzen die noch im Kerker.
Marco Z., Fema-Beauftragter, erzählte ein wenig schüchtern, was er so treibt. Er würde gerne Politiker befragen, wie sie zum Motorradfahren stehen. Gibt aber zu, dass er keinen Zugriff auf Politiker hat. Marco, kennst du nicht eine Maschine namens „the flying Merkel"? 1910 als Zweizylinder-V-Maschine mit 6 PS und 97 km/h Höchstgeschwindigkeit gebaut, in der bremslosen Rennversion. Das ist doch Gesprächsstoff. Sie war im leuchtenden „Merkelorange" lackiert. Trau dich nur den einen oder anderen darauf anzusprechen.
Bernd, der Archivar verkündete schnell, nichts Neues im Westen. Kein Einsturz-
Michael B. präsentierte die Weiterentwicklung der BVDM-Homepage. Der Kalender und die Webcams des Elefantentreffens wurden perfektioniert. Das Elefantentreffen war das am Meisten angeklickte Event. Vielleicht wollten die Teilnehmer aber auch nur ihre eingesauten Maschinen nochmal sehen, oder nachzählen, ob sie das Leergut, das vorm Zelt stand, auch komplett entsorgt haben.
Die Ballhupe wird es demnächst als halbautomatische pdf-Datei geben. Hm, was ist denn das? Ich kenne nur halbautomatische Waschmaschinen. Muss ich die dann irgendwie schleudern? Ich hoffe nicht.
Wolfgang erzählte nun einiges über die Deutschlandfahrt, die er ausrichtet. Er schickt seinen Adjutanten Michael B. vor, der die „points of interest" für ihn ausspioniert. Er wertet dann alles am PC aus als Rohbau, um sich dann irgendwann persönlich auf die Strecke zu begeben, zwecks Findung fieser Fragen. In diesem Jahr ist der Zieleinlauf in Tauberzell.
Michael W. erzählte über 1800 Teilnehmer beim bergischen Anlassen 2018. Dieses Jahr waren es ein paar weniger. Michael betonte, dass Wichtigste sei immer, miteinander zu reden. Deswegen geht er jetzt nach Tirol und unterstützt Österreicher beim Kampf gegen Straßensperrungen aber auch gegen Motorradlärm auf Alpenpässen. Michael besucht weitere lärmgeplagte Städte und wartet auf ein Treffen mit Minister Reul.
Wolfgang berichtete über das 63. Elefantentreffen in Solla. Er war glücklich, dass er 3000 Euro für die Beseitigung der Steinzeittechnik im Bayerischen Wald ausgeben durfte. Dort hat sich nach langer Reifezeit durchgesetzt, dass man Stromverteiler mit einem FI-Schutzschalter ausrüsten kann. Nun versteht man auch die Ansagen per Mikrofon im Lautsprecher.  Wolfgang lernte von Donald Trump, dass man Eindringlinge mit schlechter Zahlungsmoral am besten durch einen Zaun oder Mauer von ihrem Vorhaben abhalten kann. Der Wachdienst und die 70 Helfer taten ihr Übriges. Wolfgang freute sich über eine sehr gute Presseresonanz auf das ET.

Kuchen und Rauchpause

Man versprach uns nun eine kleine Stärkungspause. Während die einen Kaffee und Kuchen essen darunter verstanden, gab es bei anderen eine neue Form der Elektromobilität. Man geht auf zwei Beinen vor die Tür, um den Nassdampf einer E-Zigarette zu inhalieren. Zum Glück wurde einst die Dampfmaschine erfunden. Die Funktion einer E-Zigarette scheint laut Wikipedia mindestens so kompliziert zu sein wie die Technik eines Motorrades. Fortgeschrittene Nutzer verwenden einen geregelten oder ungeregelten Akkuträger mit Lithium-Ionen-Zellen, wo ausschließlich ein 510 Gewinde zum Einsatz kommt. Die Spannung wird durch einen integrierten Schaltkreis angepasst. Sicherheitsfunktionen sind Überspannungsschutz, Unterspannungsschutz, Temperaturschutz und Widerstandsmessung!!!! Da kann Wolfgang mit seiner Steinzeittechnik auf dem ET nur von träumen ... Aber Akkus müssen aufgeladen werden. Man wird wohl demnächst einen Antrag stellen müssen für die Bereitstellung einer E-Zigaretten-Aufladestation.

Berichte des Vorstandes

Der erste Vorsitzende Michael L. bewertete die Mitgliederentwicklung als positiv. Auch die Finanzlage durch Rücklagen macht ihm keinerlei Sorgen. Er wünscht sich mehr Unterstützung beim Kampf gegen Streckensperrungen. Die Zeitsschrift Ballhupe wird umstrukturiert in eine digitale Ausgabe aus der die Printvariante. Dem einen oder anderen sollte aufgefallen sein, dass in jüngster Zeit wenig Ballhupen erschienen sind. Michael bedauerte mangelndes Feedback. „Wo bleibt die Ballhupe". „Was wurde aus der Jubiläumszeitschrift?" Gefragt haben wir uns das alle. Aber Michael, du bist zu lieb und nett. Keiner wollte dich treten. Falls du das doch möchtest, ruf mich an.
Nun wurde Oma Karins Bericht in Abwesenheit verlesen. Sie organisierte u.a. die Gedenkfahrt zum Altenberger Dom und das Catering bei der Intermot.
Der zweite Vorsitzende Olaf berichtete über seine zahlreichen Jobs und Abenteuer. Er hat unter anderem eine Funktion beim DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat), wo er auch seine berufliche Kompetenz als Ingenieur für Sicherheitsfragen einbringen kann.
Der scheidende zweite Vorsitzende Michael Br. bezeichnete die letzte Intermot als sehr erfolgreiche Veranstaltung. Dieter S. hatte das Gewicht und die Kilometerzahl, der von Helfern bewegten Maschinen für den Testparcours berechnet. Da war wohl einiges zusammengekommen. Neu war ein Enduroparcours. Die Testpersonen dort kamen mit dreckigen Klamotten wieder, waren aber glücklich. Michael veröffentlichte nun eine Statistik der Sicherheitstrainings. Er betrachtet diese als Zuschussgeschäft und denkt über die Rentabilität nach. Michael bekam wohlverdienten Applaus für seine geleistete Arbeit für den BVDM in seinen Funktionen.
Der Sportwart Peter A. hatte einen kurzen Auftritt, indem er „the same procedure as every year" verkündete. Seine Jobs sind die Alten. Tourentrophy und Tourenzielfahrt wird bestens organisiert. Neu war für ihn, Menschen bei der Aktion „Kaffee statt Knöllchen", einer Zusammenarbeit mit der Polizei, zur Diskussion zu bringen. Dann hatte er fertig.
Wolfgang hatte in seiner Funktion als Schatzmeister auch schnell fertig. Er schreibt die Einnahmen und Ausgaben auf und Dagmar druckt. Er treibt das Geld ein, bei säumigen Mitgliedern, allerdings nur per E-Mail und Dagmar druckt.
Einige Mitglieder im Saal saßen aus unerfindlichen Gründen mit geschlossenen Augen auf ihren Sitzen, andere dampften vor der Tür und erzeugten neue Rauchschwaden.
Dabei trat jetzt doch der Kassenprüfer Bernd auf. Er begrüßte die Gemeinde und kündigte das Beten ab. Es gab für ihn zu hohe Einmalkosten für das Elefantentreffen, für die neue Website und für Werbekosten. Der Aufwand für den Kampf gegen Streckensperrungen erscheint ihm sehr hoch. Es wurde dann erklärt, Prozesse werden nur geführt, wenn sie Aussicht auf Erfolg haben. Bernd möchte die Kosten für das Elefantentreffen im Auge behalten und empfahl Sparmaßnahmen. Dennoch ist die Finanzlage beruhigend und die Entlastung des Vorstandes wurde ausgesprochen. Bernd betonte noch einmal, wie wichtig die Jugendarbeit für den Verein ist.

Neuwahl des Vorstandes
Intermezzo

Nun kam es zum ernsten Teil der Veranstaltung. Die dampfenden Menschen mussten zurück auf ihre Plätze. Ein neuer Vorstand sollte gewählt werden. Der völlig konkurenzlose Horst wurde zum Versammlungsleiter gewählt. Er liebkoste und befingerte etwas unsicher das Mikrofon, bis ihm gesagt wurde, dass er einfach nur sprechen soll. Es ging erst einmal weiter im Erotik Programm, denn Günther W. erhob sich mit einer Zwischenfrage. Er sorgte sich massiv um den Nachwuchs. (Mutti und Vati, ab nach Hause) Günther fragte nach dem Durchschnittsalter im BVDM. Olaf präsentierte eine Statistik, wonach das Durchschnittsalter der BVDM Mitglieder bei 57,6 Jahren liegt. Günther rief entsetzt ins Mikro „ja da muss sich unten etwas tun"! Blitzschnell erhob sich Eimi und bezichtigte Günther der Verbalerotik. Günther rannte eilig an ihren Tisch. Wir wissen nicht, was er empfahl oder empfohlen bekam. Auf der Intermot konnte man kleine T-Shirts kaufen mit der Aufschrift „mein Opa ist biker". Der Titel ist Programm! Reinald meldete sich zu Wort. Er ist Neumitglied und sprach über einen zweiten Frühling, den man mit dem Motorrad erleben kann. Die Rente ist durch, die Kinder müssen jetzt arbeiten, da kann man sich doch ein neues Bike kaufen. Na klar, auch wenn der Film easy rider tragisch ausging, haben wir ihn doch alle geliebt. „Get your motor running, head out on the highway. We were born to be wild " (Steppenwolf), in unserer Kutte sind wir die „sharped dressed men" (ZZtop), „on a highway to hell" (ACDC), „ and nothing else matters" (Metallica). Die Oma fährt schon lange nicht mehr im Hühnerstall Motorrad. Also schämt euch nicht. Die Enkel liegen ja noch im vierrädrigen Cabrio.

Endlich Wahlen

Das Wahlprogramm wurde in den Auszählpausen mit Auswertungsblocks der diesjährigen Tourenzielfahrt mit dem Thema „Denkmäler und Gedenkstätten" unterbrochen. Inge hatte den Wettbewerb betreut und präsentierte liebevoll ausgewählte Geschenke für die Teilnehmer. Einen Herrmann als Flaschenöffner, Tusneldabier und ein Buch über Möpse. Die Bestplazierten Tourenfahrer wurden gekürt.
Horst verkündete nach jedem Wahlgang die Ergebnisse:
Mit 44 ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde Michael Lenzen zum ersten Vorsitzenden wieder gewählt. 45 positive Zähler gab es für Olaf Biethan als zweiten Vorsitzenden und 44 Stimmen gab es für Michael Wilczynski, der ebenfalls neuer zweiter Vorsitzender ist. Wolfgang Schmitz wurde mit 44 Stimmen in seinem Amt als Schatzmeister bestätigt. Peter Aufderheide ist neuer alter Sportwart mit 44 Stimmen. Karin Karrasch wurde mit 43 Stimmen und Michael Bruns mit 42 Stimmen zum Beisitzer gewählt. Uff, das wäre geschafft. Draußen zeichneten die dampfenden Menschen mit ihrem Qualm wilde Muster in den Himmel.

 

Endlich Essen

Michael B. declared this bazar open. Der Caterer hatte voll abgeliefert. Die Schlange der Hungrigen war schnell gebildet. Auch die Dampfer lockte es ans Buffet. Auf dem Weg zum Salat kam man am Nachtisch vorbei und konnte schon einmal schwärmen und das Platzangebot im Magen kalkulieren. Ich unterhielt mich mit vielen Opis und Omis und auch mit Muttis. Carla und ich sprachen über unsere Flucht vom Haff in Ostpreußen mit der Dampflok in den Westen und über die eine oder andere Nonne. Ich war allerdings nur im Kopfkino mit dabei, ich wurde auch nicht am Kinderwagen festgebunden. Nach dem Essen legte Michael B. mit Enkelin Zoe noch eine Salsa aufs Parkett, oder streute er Salz aufs Parkett. So genau konnte ich es nicht erkennen, aber es gefiel ihr.

Es war ein schöner Abend und jetzt ist alles wieder geregelt. Auf in die Saison, born to be wild, und ohne allzu viel Lärm.