Arbeitsgruppe Motorradlärm 18.8.20 in Wermelskirchen

Annika Schmidt von Moto Essen war neu in der Runde und stellte sich vor. Die Gruppe entstand bei den Groß-Demos in Dresden, Düsseldorf und Oldenburg gegen die Bundesratsdrucksache 125/1/20. Als man dann an Lärm-Hotspots versuchte, mit den Bikern ins Gespräch zu kommen, wurde man desillusioniert. Man war überrascht, was für Antworten es gab, so Annika Schmidt. Daraufhin nun der Versuch, hier in der Arbeitsgruppe etwas zu erreichen.

Fünf neue Banner angeschafft

Herr Risch von der Kreispolizei berichtete von dem lautesten Fahrzeug einer Aktion, einem „Hölle lauten Camaro".
Harald Drescher vom Tiefbauamt der Stadt Wermelskirchen berichtete von der vergangenen Saison und sprach von erfolgreicher Zusammenarbeit. (Hier zeigt sich, dass die Verwaltung in Wermelskirchen nach wie vor aktiv und erfolgreich gegen Lärm vorgeht und sich nicht auf Silent Rider (SR) verlässt und sich zur Ruhe setzt.) Die Dialog-Displays wären weiterhin sinnvoll. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden vier Banner „Lärm macht krank - Runter vom Gas" aufgehängt und aufgrund des Erfolges fünf weitere Banner angeschafft. Dazu kamen noch die zwei SR-Banner.
Zwei Jahre lang wurden die Daten der Dialog-Displays von zwei unterschiedlichen Ing.-Büros ausgewertet. Das erwies sich als wirkungsvoll. In Zukunft wird (aus Kosten- und Personalgründen) nicht weiter ausgewertet. Günter Steeger hätte gern weitere Messpunkte nach dem Display, da er vermutet, dass weiter auf der Strecke laut und provozierend gefahren wird. Darauf entgegnet Herr Drescher: „Wir werden nicht alle Verkehrsteilnehmer erreichen. Menschen, die bewusst Regeln brechen, erreichen wir nicht."

Kritik von Bürgermeister Bleek

Wermelskirchens Bürgermeister Rainer Bleek kritisierte den BVDM, da dieser den Forderungskatalog ablehne: „...so geht keine Zusammenarbeit." Harald Drescher forderte, niemand an den Pranger zu stellen.
Dr. Dietrich Kühner forderte Schutz vor „unnötigem" Lärm und bezog sich auf §30 StVO + §45 StVO. Dort sei „unnötiger" Lärm verboten. Dieser ist aber bislang nicht definiert, das möchte er ändern. Auffällige Fahrzeuge werden bereits in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg von der Polizei zum TÜV geschickt. Kühner stellte die von ihm ausgewerteten Ergebnisse der RTB- Messpfosten bezüglich Geschwindigkeit und Schallleistungspegel vor. Da die Anwesenden das Anliegen von Dr. Kühner nicht fachlich beurteilen konnten, wurde vereinbart, es an geeignete Fachabteilungen weiterzuleiten.
Hier in Wermelskirchen können wir trotz des Problems K18 mit der Verwaltung Maßnahmen zur Lärmminderung konstruktiv erarbeiten.


Karin Karrasch