Foto: Weiss
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Reise zum FIM-Rendezvous-de-Meritum und zur FIM-Rally 2023

Das Rendezvous de Meritum ist ein FIM-Classic-Event, das für Teilnehmer ist, die das bronzene Meritum-Abzeichen für fünf Teilnahmen an der FIM-Rally erhalten haben. Willkommen sind aber auch Teilnehmer, die weniger Teilnahmen vorzuweisen haben. 2023 war das Meritum in Andorra.

 

Am 12.Juni 2023 ging es los zum FIM-Rendezvous de Meritum in Andorra le Villa und zur 76. FIM-Rally in Spanien. In einem Rutsch fuhr ich von Berlin in die Nähe von Zürich in die Schweiz zu meinem Freund Ritschi. Am nächsten Morgen ging es dann richtig los für mich, auf Landstraßen durch die Schweiz nach Frankreich, dort folgte die erste Übernachtung in einem kleinen Landhotel, der Hintern brannte. Mittwoch ging es weiter auf Nationalstraßen Richtung Andorra bei angenehmen 30 Grad. Am Donnerstag erreichten wir Andorra, oben auf dem Pass waren schöne 13 Grad. In Andorra le Ville dagegen brannte die Luft, das Hotel lag mitten in der Fußgängerzone, ich fuhr natürlich mit dem Motorrad rein und bekam gleich Ärger mit dem Ordnungsamt. Also bin ich beim Supermarkt um die Schranke gefahren, habe geparkt und mit einem Einkaufswagen das Gepäck zum Hotel geschafft. Auf einem Campingplatz in Andorra befand sich das Ziel, wo wir uns am Freitag einschrieben, dann strolchten wir durch die Stadt und der Einkaufsmeile. Jeder kleinste Platz wird dort bebaut, ich möchte nicht wissen, was da im Winter los ist, wenn die Skisaison losgeht.

 

Das Meritum-Treffen war schön gemütlich, der Samstag beinhaltete schöne Tourismusattraktionen und ein kleines, aber sehr feines Motorradmuseum des andorranischen Motorradverbandes. Abends gab es dann ein tolles Dinner und natürlich Wasser, Wein und Bier, sowie tolle Benzingespräche mit den anderen Teilnehmern aus ganz Europa. Deutschland war mit fünf Fahrern vertreten. Am Sonntagmorgen fand der VIP-Besuch bei dem MotoTrial-GP statt. Es ist schon ein Wahnsinn, was die Jungs mit ihren Maschinen anstellen. Mit einem schönen Dinner am Abend endete dann das Rendezvous de Meritum.


 

Am nächsten Morgen brachten wir das Gepäck wieder mit einem Einkaufswagen zu den Motorrädern und machten uns auf den Weg nach Zaragoza zur 76. Rally der  FIM. Nach einer tollen Tour kreuz und quer durch die Pyrenäen kamen wir ins flachere Land, wo die Temperaturen deutlich anstiegen und es langsam ungemütlich wurde. Den Campingplatz Ciudad de Zaragoza haben wir gefunden, nun hieß es einchecken, unsere Startformalitäten klären und dann unser gebuchtes Mobilheim aufsuchen. Darin haben wir erst einmal die Klimaanlage auf 15 Grad gestellt und geknobelt, wer zuerst duschen darf, ich habe gewonnen …

Anschließend suchten wir das ansässige Restaurant auf und haben ein schönes kaltes Ankunfts-Bier getrunken. Dort waren auch schon ein paar andere Teilnehmer, es gab ein großes Hallo in allen möglichen Sprachen.

Am Dienstag machten wir die Stadt unsicher, warm war’s.

Nach unserer Shoppingtour machten wir es uns auf unserer Terrasse gemütlich und siehe da, die anderen deutschen Teilnehmer tauchten auf und brachten uns ihr bisschen Essen und vor allem Getränke, die in unseren Kühlschrank passten, der inzwischen angenehme Minusgrade hatte.

Pool und kalte Getränke zum Abkühlen

Ein großer Teil davon wurde noch am selben Abend, in internationaler Runde vernichtet. Langsam füllte sich der Campingplatz. Wir hatten portugiesische und französische Nachbarn. Dann kam noch ein Däne, ein Schwede und ein Kroate. Mit meinem Schweizer Reisepartner und einem Bayern hatten wir dann eine Runde, die nach jedem Bier, Wein oder Gin Tonic immer besser ausländisch sprechen konnte. Ein toller Abend mit internationalen Austausch. So in etwa verbrachten wir auch noch die beiden nächsten Tage, zwischendurch gingen wir immer wieder in den Pool und unterhielten uns mit den anderen Teilnehmern. Nach 30 FIM-Rally-Teilnahmen kennt man doch eine ganze Menge Leute, tja und warm war’s.

Freitag ging es endlich los. Ankunftskontrolle in Zaragoza.

Nach vorgegebenem Zeitplan fuhr jede Nation auf das Messegelände von Valdespartera mitten in Zaragoza. Es wurde dem Publikum vorgestellt, woher sie kamen und mit wie vielen Motorrädern und es wurde die jeweilige Nationalhymne abgespielt. Ein schöner Moment. Team Deutschland war mit 12 Motorrädern vertreten, die insgesamt 23568 Punkte (km) erreichten. Die Motorräder wurden im Parc Ferme abgestellt, es gab das Lunch-Paket und dann konnte man die Stadt erforschen, Eis essen und shoppen. Ich blieb am Ziel, um mir die anderen Nationen anzusehen, die nach Deutschland einfuhren. Hört sich schon toll an, wenn so 250 Italiener einfahren, die Hymne ertönt und sie alle mitsingen…, und warm war’s.

Nach Öffnung des Parc Fermes, in das alle Motorräder nach der Ankunftskontrolle mussten, ging es zurück zum Campingplatz, wo abends dann im großen Festzelt die Eröffnungszeremonie mit einem Dinner stattfand. Mit toller Musik einer spanischen Band ging dieser Abend mit vielen Eindrücken zu Ende. 26 Nationen und von jeder kenne ich irgendjemanden, mit dem man spricht und was trinkt (trinken muss).

Höhepunkt war die Parade der Nationen am Sonntag

Am Sonnabend fand ein Ausflug mit dem Bus statt. Es ging nach Veruela Abbey, in ein altes spanisches Kloster. Wir schauten uns alles an und genossen den Gesang der Mönche. Nach dem Lunch (Paella) für die rund 800 Teilnehmer ging es, mit einigen Stopps an Sehenswürdigkeiten, zurück zum Campingplatz. Abends genossen wir das Dinner mit anschließender Intercom-Wertung (jedes Land bekam einen Pokal für den größten Club). Mit guter Musik ging der Abend schnell zu Ende, ach ja, warm war’s.

Sonntag folgte dann der Höhepunkt jeder FIM-Rally, die Parade der Nationen.

Jeder schmückte sein Motorrad mit einer Fahne, T-Shirt über der Scheibe oder wie auch immer. So ging es Nationenweise durch die von der Polizei abgesperrte Stadt. Bei angenehmen 39 Grad. Ziel war das historische Center von Zaragoza. Auf und um den Platz waren hunderte von Spaniern, die uns Fahrer begrüßten und Applaus spendeten, ein angenehmes Gefühl. Die Parade der Nationen ist ein Dankeschön der FIM-Teilnehmer an die gastgebende Stadt, die uns eine Woche lang ertragen haben.

Alle Sorten und Marken von Motorrädern sind vertreten und werden von den Einheimischen und Touristen bestaunt, man spricht mit den Leuten, wenn auch meistens nur mit Händen und Füßen, aber es funktioniert und es ist schön.

Die meisten Fahrer suchten die umliegenden Lokale auf, um den Flüssigkeitshaushalt aufzufrischen oder um ein Eis zu essen. An einer Apotheke hing ein Digitalthermometer, das 46 Grad anzeigte. Wie gesagt, warm war’s.

   

Irgendwann fuhren wir dann zum Campingplatz zurück, im Pool war kein Platz mehr, aber Bier gab es . . . Abends folgte dann, im und um das Festzelt, das obligatorische Dinner, es gab etwas zu trinken und anschließend folgte die Siegerehrung. Italien gewann vor Frankreich und Schweden die Nationenwertung und Deutschland wurde elfter von insgesamt 26 Nationen. Der spanische Motorradverband übergab die FIM-Fahne an den italienischen Verband, der nächstes Jahr die FIM-Rally in Chianciano Terme in der Toskana ausrichten wird.

Ach ja, es ich es vergesse: warm war’s.