Der neue Vorstand

Einsatz für mehr Verkehrssicherheit und gegen Streckensperrungen betont

Auf der Jahreshauptversammlung des BVDM in Nürburg feiert der Verband seinen 65. Geburtstag - zwei Vorstandsposten neu besetzt

Es war eine ganz besondere Jahreshauptversammlung, zu der sich die Mitglieder des Bundesverbandes der Motorradfahrer (BVDM e.V.) in der Gaststätte zur Nürburg versammelten. Denn der Verband feierte seinen 65. Geburtstag und das genau an dem Ort im Schatten der Burg an der weltberühmten Rennstrecke, an dem vor 65 die Unterschriften zur Gründung des Verbandes geleistet wurden, wie BVDM-Vorsitzender Michael Lenzen in seiner Begrüßung berichtete. Die Region habe für den Verband eine besondere Bedeutung und auch das Clubgelände des Landesverbandes Rhein-Ruhr liege nur wenige Kilometer entfernt.

Bürgermeisterin der Gemeinde Nürburg als Ehrengast

Lenzen freute sich, auch Nürburgs Bürgermeisterin Anita Schomisch bei der Versammlung begrüßen zu können. Sie richtete ein Grußwort an die Motorradfahrer. Es sei auch für den kleinen Ort etwas Besonderes, dass die bundesweite Interessenvertretung der Motorradfahrer in Nürburg gegründet worden sei, so Schomisch, die dem Vorsitzenden auch ein Gastgeschenk überreichte.

Bürgermeisterin Anita Schomisch trug ein unterhaltsames Grußwort vor und outete sich als Motorradfahrerin. Foto: Lenzen

Sie sei als Kind mit den Eltern bei den Elefantentreffen des BVDM auf dem Nürburgring gewesen und habe begeistert vor den Maschinen gestanden und gesagt, „das will ich auch“. Und so habe sie später dann den Motorradführerschein gemacht und fahre auch selbst, berichtete die Bürgermeisterin. Eine weitere Zusammenarbeit zur Umsetzung der Modellregion Nürburgring/Eifel nach dem BVDM-Konzept „Es geht auch leiser“, das der Kreis Ahrweiler einstimmig beschlossen hatte, wurde vereinbart.

Die Berichte der Referenten

Der formale Teil der Hauptversammlung, die vom LV Rhein-Ruhr ausgerichtet und überwiegend von Dagmar Schreiner organisiert wurde, begann mit der Feststellung, dass ordnungsgemäß eingeladen wurde und die Versammlung beschlussfähig ist. Da der Referent für den Bereich „Zukunft Motorrad“, Uwe Flammer, nicht teilnehmen konnte, verlas Michael Lenzen dessen Bericht. Versicherungsreferent Siegfried Bredl berichtete kurz über seine Arbeit und übergab dem BVDM eine Spende der Versicherung „interrisk“, die er verdoppelt hatte. Schatzmeister Wolfgang Schmitz konnte 200 Euro entgegennehmen. Archivar Bernd Laude teilte mit, dass es aus dem Archiv nichts Neues gebe. Er fragte an, ob es Interessenten für seine Nachfolge gebe, aber spontan gab es keine Bewerbungen. Über seine Arbeit als Referent für das Sicherheitstraining berichtete Udo Schmidt. Geschäftsstellenleiter Uwe Marcus informierte über seine Arbeit und Wolfgang erzählte den Teilnehmern von der Deutschlandfahrt 2022 und dem Elefantentreffen in diesem Jahr. Seine Arbeit als regionaler Ansprechpartner im Raum Taunus/Hessen präsentierte Rainald Mohr in seinem Power-Point-Vortrag und Bernd Fries, Ansprechpartner des BVDM im Bereich Eifel-Süd/Mosel stellte sich vor. Markus Diewald, der sich als Referent um die Webseite und die digitalen Kanäle des Verbandes kümmert, erläuterte die Zugriffszahlen für die einzelnen Sparten. Die Grafiken machten deutlich, dass es mit Ausnahme des Elefantentreffens im Vergleich zum 2021 einen Rückgang bei den Aufrufen von Homepage, Block, Facebook und Instagram gegeben hat.

Der Vorstand stellt seine Arbeit vor

In aller Kürze fasste Vorsitzender Michael Lenzen in seinem Bericht seine Aktivitäten zusammen, über die er auf der Homepage und in der Ballhupe immer wieder berichtet hatte. Er machte deutlich, dass der Verband aktuell gut aufgestellt sei, aber auch die Weichen für die Zukunft jetzt gestellt werden müssten, denn die Altersstruktur im Vorstand sei entsprechend hoch und auch die Arbeitsbelastung für die einzelnen Vorstandsmitglieder extrem hoch. Er warb um Unterstützung und bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen, den Referenten und allen Ehrenamtlern im Verband, die auch 2022 zu einer positiven Entwicklung des Verbandes mit weiterem Mitgliedswachstum und einer größeren Vernetzung und Wahrnehmung beim Gremien, Institutionen und Politik gesorgt habe.

Ausführlich stelle der 2. Vorsitzenden Olaf Biethan seine vielfältigen Aktivitäten für den Verband vor, und die Anwesenden fragten sich, wie solch ein Pensum ehrenamtlich überhaupt zu bewältigen ist. Der Bericht zeigte exemplarisch, dass alle Vorständler, das Ehrenamt auch hauptberuflich ausüben könnten, wenn man den Zeitaufwand berechnet. Auch Biethans Fazit für den BVDM und seine Arbeit fiel positiv aus. Es sei gelungen den Verband auch in neuen Bereichen wie der FIM als zuverlässigen und kompetenten Partner zu etablieren.

Der 2. Vorsitzende Michael Wilczynski kandidierte nicht mehr

Der 2. Vorsitzende Michael Wilczynski berichtete über seine Arbeit als Referent Streckensperrungen und die politische Arbeit. 85 Prozent der Prozesse gegen Streckensperrungen habe der Verband mittlerweile gewonnen und er sei überzeugt, dass auch die aktuell noch laufenden Prozesse zu Gunsten des BVDM ausfielen. Wilczynski kündigte an, aus beruflichen Gründen nicht mehr für das Amt als 2. Vorsitzender kandidieren zu wollen, aber weiter als Referent für Streckensperrungen zu arbeiten.

Beisitzerin Karin Karrasch informierte über ihre zahlreichen Aktivitäten bei den Veranstaltungen des BVDM und in Gremien wie dem DVR. Beisitzer Udo Schmitz ließ seine vielfältigen Aktivitäten des vergangenen Jahres Revue passieren und Sportwart Peter Aufderheide berichtete über die Orientierungsfahrten und die Tourenzielfahrt und warb für eine stärkere Beteiligung.

Die Kassenprüfer plädierten für eine Entlastung des Vorstandes

Zum Abschluss der Berichte des Vorstandes stellte Schatzmeister Wolfgang Schmitz die Zahlen von 2022 vor und berichtete über ein positives Ergebnis. Für die Kassenprüfer teilte Heinz Wieland mit, dass die Kasse einwandfrei geführt wurde, der Vorstand umsichtig und sparsam gewirtschaftet habe. Er empfahl der Versammlung die Entlastung des Vorstandes.

Die Versammlung wählte Stefan Michler, den Vorsitzenden des LVRR zum Versammlungsleiter. Der ließ darüber abstimmen, ob bei den personenbezogenen Abstimmung geheime oder offene Wahl gewünscht werde. Alle stimmberechtigten Mitglieder votierten einstimmig für offene Wahlen. Die Entlastung des Vorstandes fand im Block statt, der Vorstand wurde einstimmig bei sieben Enthaltungen entlastet.

Neuwahlen zügig absolviert

Bei der Neuwahl des Vorstandes wurden der Vorsitzende Michael Lenzen, der 2. Vorsitzende Olaf Biethan, Sportwart Peter Aufderheide, Schatzmeister Wolfgang Schmitz und Beisitzerin Karin Karrasch, einstimmig wiedergewählt. Für die Ämter hatte es keine weiteren Bewerber gegeben. Als Nachfolger für den ausscheidenden Michael Wilczynski wählte das Plenum den bisherigen Beisitzer Udo Schmidt bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen zum neuen 2. Vorsitzenden. Als neuer Beisitzer wurde Rainald Mohr einstimmig gewählt.

Dank an den Versammlungsleiter

Vorsitzender Lenzen dankte Stefan Michler für die gute Wahlleitung und übernahm wieder die Versammlungsleitung. Den vorliegenden Antrag von Stefan Michler, künftig auf dem BVDM-Mitgliedsausweis für die LV Rhein-Ruhr-Mitglieder auch das Logo des LV Rhein-Ruhr zu drucken, wurde nach einer längeren Diskussion bei zwei Gegenstimmen und 19 Enthaltungen beschlossen. Einen weiteren Antrag, der nicht fristgerecht eingegangen war, brachte Lenzen der Versammlung zur Kenntnis.

Sieger der Tourenzielfahrt geehrt

Die Siegerehrung der Tourenzielfahrt nahm Claudia Frankeser vor, die auch das Thema des Wettbewerbs „unterirdisch“ vorgeschlagen hatte. Sieger war Uwe Brügger, auf Platz 2 landete Udo Schmitz und den dritten Platz belegte Dietrich Hueck.

 

Die drei Erstplatzierten der Tourenzielfahrt: Udo Schmidt, Uwe Brügger und Dietrich Hueck mit Claudia Frankeser. Foto: Lenzen

Auszeichnung der langjährigen Mitglieder

Der Tagesordnungspunkt Ehrung der Mitglieder, sei ihm besonders wichtig, sagte Lenzen, der sich freute, dass er Inge Aufderheide persönlich für 25-jährige Verbandszugehörigkeit auszeichnen durfte.

Inge Aufderheide erhält die Auszeichnung für 25-jährige Mitgliedschaft. Foto: Wilczynski

Auf stolze 60 Jahre Mitgliedschaft im BVDM blickt Friedrich-Wilhelm Sprenger zurück, der auch vor Ort die Auszeichnung entgegennehmen konnte.

Michael Lenzen gratuliert Friedrich-Wilhelm Sprenger zu 60 Jahren Mitgliedschaft im BVDM. Foto: Wilczynski

Die beiden noch lebenden Gründungsmitglieder des Verbandes, Arnold Keuser und Walter Fahrenholz konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen. Keuser, mittlerweile 91 Jahre alt, ließ der Versammlung die besten Grüße ausrichten. Lenzen hatte im Vorfeld mit dem Jubilar telefoniert, der sich derzeit von einer größeren Operation erholt, aber fleißig trainiert, damit auch in diesem Jahr noch ein paar Fahrten mit dem Motorrad absolvieren kann. Die beiden Gründungsmitglieder, die Ehrenmitglieder im BVDM sind, erhalten als Dank und Anerkennung eine Urkunde und ein Präsent. Von den Mitglieder gab es viel Applaus und die besten Grüße für die beiden Gründungsmitglieder.

Unter Punkt Verschiedenes warb der Vorsitzende um Unterstützung bei der erforderlichen Überarbeitung der Satzung. Zudem wird ein Ehrenamtler gesucht, der sich um die Betreuung der zahlreichen Vereine im BVDM kümmert. Das hatte der im vorigen Jahr verstorbene Gerd-Michael Kirschke bislang übernommen, wie Wolfgang Schmitz anmerkte.

Michael Lenzen bat die Versammlung daraufhin um eine Gedenkminute für alle im vorigen Jahr verstorbenen Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen und Vereinsmitglieder.

Die nächste Jahreshauptversammlung findet am Samstag, 27. April 2024 und soll wieder mit einem Event verknüpft werden. Als Ausrichter will Rainald Mohr fungieren, ein Ort steht noch nicht fest.

Michael Lenzen dankten allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Versammlung für die rege Beteiligung und wünschte allen eine gute Heimfahrt und denjenigen, die noch bis zum nächsten Tag blieben, gute Gespräche und einen schönen Abend.