Neben der Grundlagenforschung ist es vor allem die anwendungsorientierte Forschung, die neue Anstöße für mehr Fahrsicherheit bietet. Internationale Plattform zum Austausch neuer Forschungsergebnisse ist seit 30 Jahren die vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz) federführend organisierte Internationale Motorradkonferenz im Zweijahresrhythmus. Bei der 15. Ausgabe am 5. und 6. Dezember 2024, die im Rahmen der Intermot in Köln stattfand, vertraten Olaf Biethan und Stephan Zimmermann den Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM e.V.). Führende Experten präsentieren und diskutieren innovative Ansätze und technologische Fortschritte zur Verbesserung der Motorradsicherheit.
Ein Highlight der Konferenz war die Präsentation neuer Assistenzsysteme für Motorräder, darunter:
Weitere Themen umfassten die Entwicklung von Head-Up-Display-Technologien für Motorräder, neue Ansätze zur Verbesserung der Fahrbahnmarkierungen in Kurven und Methoden zur Analyse und Verbesserung des Fahrverhaltens durch Feedback-Systeme.
Einen für die praktische Interessenvertretung sehr wichtigen Vortrag präsentierte K. V. Schreurs vom Vias Institute in Belgien. Das Thema: „The effects of lane filtering on highways for motorcyclists“. Wobei der Begriff „filtering“ das Vorbei- oder Durchfahren von motorisierten Zweirädern im Stau bezeichnet. Während das Durchschlängeln in Belgien und Luxemburg erlaubt oder geduldet wird, ist „filtering“ in Deutschland verboten. Anhand von Untersuchungen in Luxemburg zeigte sich eindeutig, welche zeitlichen Vorteile es bringt. Nicht nur für motorisierte Zweiradfahrer, sondern auch für Autofahrer. Ein entscheidendes Untersuchungsergebnis ist, das „lane filtering“ keinen feststellbaren Einfluss auf „multi vehicle crashes“ hat. Das bedeutet, durch Vorbeifahren im Stau gibt es keine statistisch belegbare Erhöhung von Unfällen mit verletzten Verkehrsteilnehmern.
Die aktive Teilnahme von Olaf Biethan und Stephan Zimmermann an der Konferenz verdeutlicht das Engagement des BVDM, innovative Sicherheitskonzepte in die Praxis umzusetzen und die Sicherheit aller Motorradfahrer*innen zu fördern. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in die zukünftige Verbandsarbeit einfließen, um die Motorradkultur sicherer und zukunftsfähiger zu gestalten.
Der BVDM bedankt sich bei den Veranstaltern und freut sich darauf, die Kooperation mit internationalen Experten fortzusetzen. Da die meisten deutschsprachig waren, dnn auch ohne den Umweg über Englisch.
Die Vorträge der Konferenz in Englisch sind abrufbar unter:
https://www.ifz.de/imc-2024-sessions/