Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung, sagen die Engländer sinngemäß. Und wir Motorradfahrer wissen sehr genau, die Engländer haben völlig Recht! Nun, noch schneit es nicht bei uns, aber gestern Morgen betrugen die Außentemperaturen lediglich 5 bis 6 Grad Celsius. Ich hatte mich entschieden, für eine Fahrt von Bad Homburg nach Fulda, eines meiner Motorräder zu nutzen und plante einen „Umweg" durch die nun traumhaft schönen, gold-gelben Laubwälder des Spessarts und über die Höhenlagen (Wasserkuppe) der rauen Rhön. Für einen Motorradfahrer gibt es ja bekanntlich keine „Umwege", es gilt „der Weg ist das Ziel". Eine Tour von gut 200 Kilometern. Die Wasserkuppe hat immerhin 950 Höhenmeter. Vorhergesagt waren auch bei Sonnenschein maximal 6 Grad.

Meine Wahl fiel auf meine 43 Jahre alte (top restaurierte) BMW R 100 S. Ein „naked bike“, im originalen Zustand, ohne Heizgriffe.

 

Das passt dachte ich mir, jetzt teste ich die neuen Winter-Handschuhe der österreichischen Firma LENZ, die mir meine Frau führsorglicher Weise geschenkt hatte. Die Handschuhe von LENZ sind beheizbar. Sie wurden ursprünglich für die Flieger von offenen Leichtflugzeugen entwickelt, die in hohen Höhen nahezu immer mit Kälte zu kämpfen haben. Bei diesem beheizten Finger-Handschuh umschließen Heizdrähte die Finger komplett und beheizen auch den Handrücken bis zu zehn Stunden. Die Lithium-Akkus werden mit Druckknöpfen in einer kleinen Tasche am Schaft befestigt. Die Heizleistung kann manuell oder mit einer Smartphone-App gesteuert werden.

Ohne Heizung waren die Hände schnell kalt

Ich startete meine Fahrt bei 6 Grad, ohne die Akkus einzuschalten. Ich wollte lernen, wie lange der Handschuh vor Kälte schütz, ohne die Akkus zu nutzen. Nun, nach erst gut einer Stunde und etwa 100 Kilometern, bekam ich kalte Hände. Diese Handschuhe wärmen auch ohne Heizung offensichtlich optimal. Für die weitern 1,5 Stunden Fahrt und dann auch später für die Heimreise über die Autobahn, habe ich die Akkus genutzt.  Eine angenehme, wohlige Wärme umschließt die ganze Hand. Die an meinem Oldtimer nicht vorhandenen Heizgriffe habe ich nicht vermisst. Die Handschuhe tragen nicht allzu dick auf. Gasgriff und die Schalter an den Armaturen können noch immer sehr gut bedient werden!

Der Hersteller verspricht, dass diese Handschuhe (infolge PrimaLoft® und Hippora®) wasserdicht sind. Was ich allerdings noch nicht überprüft habe. Die ebenfalls versprochene Atmungsaktivität ist gegeben. Schweißhände hatte ich jedenfalls nicht. Der Handschuh hat recht lange Stulpen, deren Öffnung weit genug ist, um auch über den dicken Ärmel eines Winter-Motorrad-Fahreranzuges gezogen zu werden. Ich selbst habe bei dieser Tour die „Nordkap-Thermo-Kombi" von „A-4 Functional Design" getragen (Davon berichte ich in einem anderen Artikel). Die Stulpen des Handschuhes sind auch der einzige kleine Kritikpunkt den ich persönlich habe. Optimalerweise sollte er einen Reißverschluss haben, denn das Überziehen über den dicken Ärmel eines Winter-Anzuges ist doch etwas mühsam. Aber es funktioniert! Die Produkte der Firma LENZ nutze ich im Winter als Jäger schon seit zwei Jahren (beheizbare Socken). Daher kenne ich die Qualität der Verarbeitung und die Qualität der Akkus. Diese Qualität ist nach meiner Erfahrung außerordentlich gut. Ausgestattet mit Reserve-Akkus und dem federleichten USB-Ladegerät sollten mit diesen Handschuhen auch bei Kälte längere Motorradtouren ohne Probleme möglich sein.

Die Handschuhe sind nicht billig

Die Handschuhe sind nicht billig. Diese kosten etwa 160 Euro. Die Akkus mit Ladegerät müssen separat erworben werden und schlagen mit nochmals 170 Euro zu Buche. Allerdings sind diese Akkus auch für alle anderen LENZ-Produkte nutzbar (z.B. beheizbare Socken und Westen). Persönlich kann ich sagen, die Ausgabe lohnt sich. Eine optimale Zusatzausstattung für den „Ganz-Jahres-Motorradfahrer“. Oder wie sagt man so schön: „Man gönnt sich ja sonst nichts".

LENZ-Produkte findet man hier: https://lenzproducts.com/

Anmerkung: Der Autor ist mit der Firma LENZ weder verwandt, noch steht er in deren Diensten. Sein Bericht erfolgt ausschließlich aufgrund eigner Erfahrung und aus freien Stücken.