Noch ein Reisebericht!?

Eigentlich wollte ich einen kleinen Reisebericht meiner diesjährigen Schottlandreise verfassen. Aber erstens hat unser Mitglied Markus D. erst im letzten Jahr einen Bricht verfasst und zweitens gibt es unzählige Bericht im Web. Ich habe mich bei der Routenplanung sehr an dem Buch von Erik Peters orientiert. Es ist kurzweilig und unterhaltsam, aber auch informativ geschrieben.

Das Wetter ist in Schottland immer ein Thema. 30 Minuten nach dem Regen war alles trocken. Fotos: Wilczynski

Für die Anreise nach Schottland gibt es diverse Fährverbindungen. Da die meisten von uns aber nicht über Unmengen an Urlaub verfügen, wird meist die Fähre Amsterdam (Ijmunden) nach Newcastle von Motorradreisenden genutzt. Alternativ noch Rotterdam nach Hull, hier sind aber noch rund 230 KM Autobahn hinzuzurechnen. Die Fähren Hoek van Holland nach Harwich (+500 KM) und Calais- Dover (+560 KM) sind auch nicht wirklich attraktiv. (Immer bis Newcastle gerechnet)

Auf den Fähren ist die Mitnahme von Benzin in Reservekanistern verboten. Für die Einreise nach Großbritannien ist ein Reisepass zwingend notwendig! Das Mitführen von Messern stellt im UK eine Straftat dar und kann sogar ins Gefängnis führen. (Natürlich sind keine Speisemesser oder Schälmesser gemeint.)

Viel zu schön, um nur Kilometer abzuspulen

Zum Thema Sehenswürdigkeiten muss jeder selbst entscheiden, was er sehen möchte. Auf alle Fälle ist Schottland viel zu schön, um nur Kilometer abzuspulen. Fast jede Stadt ist auf ihre Art sehenswert und schön. Sollten euch auf der Tour diese blauen Hinweisschilder auf bräunlichem Grund begegnen, dies sind Hinweistafeln zu touristischen Zielen. Meist sehr lohnenswert. Aber auch Hotels sind teilweise damit ausgeschildert.

Engstellen gibt es viele, aber auch reichlich Ausweichmöglichkeiten. Fotos: Wilczynski

Achja, Übernachten in Schottland. B&B gibt es natürlich immer noch. Da durch Corona die Hotelsituation sehr angespannt ist, muss man für 2 Personen etwa 100 Britische Pfund rechnen. Hotels sind meist etwas teurer aber nicht unbedingt besser. In der Saison sollte man zumindest für die Hotspots an den Wochenenden rechtzeitig im Voraus buchen. Bei schönem Wetter sind die Häuser meist durch die britischen Motorradfahrer ausgebucht.

Teilweise gibt es Rabatt mit dem BVDM-Ausweis

Beim Einchecken sollte man auch immer seinen BVDM-Ausweis vorholen und fragen, wieviel Rabatt es gibt, manche Häuser lassen sich darauf ein und gewähren Nachlass. Man sollte dabei erklären, dass der BVDM das Pendant des britischen MAG ist.

Natürlicher Tunnel aus Bäumen beim castle of mey. 

Camping ist auf vielen Plätzen möglich und auch kostengünstiger. Auch das Wildcampen ist grundsätzlich erlaubt.Streckenplanung sollte jeder individuell betreiben. Aktuell sind viele auf der (ausgeschilderten) NC500 (North Coast 500/ exakt 516 Meilen lang) unterwegs. Scheinbar ein must do. Wer sich aber Zeit nimmt, und rechts und links der Route abweicht, kann unvergleichlich mehr sehen und genießen. Wie schon erwähnt die blauen Touristenschilder beachten.

Rücksichtvolles Fahrverhalten

Besonders bemerkenswert ist das Verkehrsverhalten in Schottland. Rücksicht wird groß geschrieben! Nicht nur auf den schmalen Single Roads. Dort sind etwa alle 50 bis 100 Meter Ausweichbuchten, die nicht zum Parken gedacht sind. Aber auch auf den breiten zweispurigen Straßen wird in der Regel weniger als die zulässigen 60 Meilen pro Stunde gefahren. Überholen wird der Schotte nur, wenn er zweihundertprozentig überzeugt ist, dass alles frei ist. Vollkommen entspanntes Fahren.

Die Flut kommt bei holy island.

Zudem gibt es in Schottland noch eine spezielle Beschilderung/Fahrbahnmarkierung für Motorradfahrer. Ein blaues Verkehrszeichen mit vier schrägen Strichen und einem Motorrad, auf der Fahrbahn sind dann diese vier Striche aufgemalt. Dies soll dafür sorgen, dass die Motorradfahrer eine sicherere Linie fahren.

Foto:Transport Scotland

Essen und Trinken: Auch wenn Schottland das Land des Whisky ist, sollte man darauf achten, dass in Schottland die Obergrenze von 0,5 Promille gilt. Alkoholfreie Getränke sind in Form von Softdrinks oder alkoholfreiem Bier überall zu bekommen.

Am Wegesrand gerade der kleineren Straßen gibt es viel zu entdecken, hier eine Kapelle.

Neben Haggis und Fish'n' Chips gibt es noch viele lecker Speisen. Das klassische schottische Frühstück ähnelt dem english Breakfast, jedoch werden in der Regel keine Bohnen dazu serviert, sondern geschmorte Champignons. Zudem oft Haggis und / oder black Pudding (Blutwurst). Man sollte es auf alle Fälle probieren. Für ein Abendessen für zwei Personen inklusive Getränke im Restaurant muss man 50 bis 60 Pfund rechnen. Im Fish'n' Chips-Laden zum Mitnehmen sind etwa 18 Pfund nötig.

Mein Fazit: Nehmt euch genügend Zeit, fahrt weniger Kilometer und genießt Schottland.

Eine Liste der Hotels und B&B, die wir aufgesucht haben.

„The Oxgang Kitchen“ in Grangemouth. Gute Zimmer und gutes Essen

„Lands of Loyal Hotel“ in Blairgowrie. Alter Landsitz, sehr gutes Essen, Einrichtung typisch britisch.

„Trinity Boutique B&B“ in Peterhead. Einfaches Zimmer, self Service Frühstück.

„Station Hotel“ in Portsoy. Gutes Haus, Restaurant und Pub. Gute Burger, familiäre Begrüßung.

„Corriegarth Hotel“ in Inverness. Sauberes Hotel mit Pub. Innenstadt fußläufig erreichbar.

„Royal Thurso Hotel“ in Thurso. Gutes Haus mit kleinem Parkplatz hinter dem Haus. Es wird versucht sehr nobel aufzutreten.

„Bettyhill Hotel“ in Betty Hill. Direkt an der NC 500. Sehr sauber und gute Küche. Besitzer spricht Deutsch. Besser zwei Nächte bleiben und die Umgebung / Strände erkunden.

„Tigh Na Failte“ in Ullapool. Privat. Schlafen in einer großen Gartenhütte (Bad, Schlafraum und kleiner Wohnbereich. Self Service Frühstück.

„Craig Nevis B&B“ in Fort William. Privat. Saubere Zimmer und gutes Frühstück. Sehr freundlicher Besitzer.

„Double Tree by Hilton“ in Dunblane. Sehr pompöses Hotel, große Zimmer, etwas in die Jahre gekommen. Sehr leckeres Frühstücksbuffet. ( Das teuerste aber nicht das Beste auf der Reise)

„The Island View“ in Berwick-upon-Tweed / GB. Sehr freundliches Hotel mit schönen Zimmern. Der Wirt versucht alles zu machen um die Gäste zufrieden zu stellen. Sehr nah an Holy Island.