Nach dem kompletten Umzug des DVR nach Berlin geht es nun zur Mitgliederversammlung immer nach Berlin. Früher konnte ich jedes 2. Jahr mit dem Motorrad nach Bonn zur MV fahren.

Nach der Begrüßung  durch Prof. Dr. Walter Eichendorf, der DVR hat 10 neue Mitglieder (IVM, VDI,…) und der Feststellung der Beschlussfähigkeit, von 195 Mitgliedern waren 126 anwesend inkl. digital, sprach Bundesverkehrsminister Volker Wissing sein Grußwort. Er stellte seinen „Pakt für Verkehrssicherheit“ vor.

Der DVR zieht Bilanz

Beim DVR gab es im letzten Jahr große Personal-Veränderungen. Etliche der versierten Kräfte sind beim Abzug aus Bonn nicht mitgekommen. So musste neues Personal gefunden und dann noch eingearbeitet werden. Einige sind kurzfristig wieder gegangen, was die Situation erschwerte. Doch diese Zeit ist überwunden, nun gibt es ein junges motiviertes Team.
Im Sommer bestätigte das Finanzamt Bonn noch die Gemeinnützigkeit des DVR. Doch durch den Umzug war nun das Finanzamt Berlin zuständig und das hatte ganz andere Ansprüche an die Satzung. Daher musste die Satzung geändert werden. Die Mitlgieder stimmten den Änderungsvorschlägen des Vorstandes zu.

Aus der Präambel des Arbeitsprogrammes (TOP 12) des DVR für 2023:
„Nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im Jahr 2021 bei Verkehrsunfällen 2.562 Menschen gestorben. Das waren 157 Verkehrstote oder 5,8 Prozent weniger als im Jahr davor. Damit erreichte die Zahl der Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren. Auch die Zahl der Verletzten ging 2021 gegenüber 2020 zurück, und zwar um 1,3 Prozent auf rund 323.000 Personen. Trotz des erfreulichen Rückgangs gilt: Im Durchschnitt wurden etwa 6.300 Verkehrsunfälle pro Tag polizeilich erfasst. Dabei wurden jeden Tag 885 Menschen verletzt und sieben Menschen getötet. Die im ersten Halbjahr 2022 gestiegenen Unfallzahlen zeigen, dass mit zunehmender Mobilität im Vergleich zu den Pandemiejahren nun voraussichtlich auch die Zahl der Verkehrsunfallopfer wieder zunimmt. Wir dürfen uns also nicht zufrieden zurücklehnen, sondern müssen uns dafür einsetzen, dass die niedrigen Zahlen keine pandemiebedingte Ausnahme bleiben. Innerorts ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf etwa 177.000 Unfälle zurückgegangen, auf Landstraßen dagegen kaum (-0,3 Prozent auf 65.600 Unfälle mit Personenschaden). Demgegenüber ist die Zahl der Autobahnunfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, um 7,7 Prozent auf 16.400 Unfälle angestiegen. Die Unfallfolgen sind auf Straßen außerhalb von Ortschaften deutlich gravierender. Dies ist zum einen auf die Fahrgeschwindigkeiten zurückzuführen, oft liegt dies auch an der mangelhaften Verkehrsinfrastruktur, beispielweise ungeschützten Hindernissen wie Bäumen neben der Fahrbahn.  Aus gutem Grund hat der Vorstand des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) beschlossen, das Schwerpunktthema „Verkehrssicherheit in ländlichen Räumen“ auch in 2023 fortzuführen. Das Thema wurde bereits in Veranstaltungen, Kampagnen und Aktionen aufgegriffen. In Printmedien, mit einem Blog und auf Social Media macht der DVR auf die Gefahren auf Landstraßen aufmerksam, ruft zu angepasster Fahrweise auf, setzt sich für verbesserte Fahrzeugtechnik und für eine gute Straßeninfrastruktur ein. Alle Mitglieder des DVR sind eingeladen, in ihrem Rahmen das Schwerpunktthema aktiv zu unterstützen.“

Manfred Wirsch wurde zum neuen Präsidenten gewählt. Er löste Prof. Dr. Walter Eichendorf ab, der über 13 Jahre in dieser Position die Vision Zero vorangetrieben hat – einen Straßenverkehr ohne Getötete und Schwerverletzte.

Der DVR schreibt über die Wahl:

"DVR-Präsident Manfred Wirsch: „Ich werde die intensive Arbeit für die Vision Zero fortführen. Die Vision Zero im Straßenverkehr ist ein Ziel, das Kraft und Ausdauer erfordert – nähern wir uns gemeinsam diesem Ziel weiter an. Dabei müssen wir neue Entwicklungen, wie die Weiterentwicklung von Fahrassistenzsystemen, verstärkt in den Blick nehmen, bekannte Risiken wie Alkohol, Müdigkeit, Ablenkung etc. nicht aus dem Blick verlieren und Jung und Alt weiter beharrlich auf diese hinweisen.“

Manfred Wirsch bringt in das neue Amt sein Wissen und langjährige Erfahrungen aus seinen Tätigkeiten bei der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ein. Seit 2014 ist er Vorstandsvorsitzender der DGUV. Bereits in der Vergangenheit war er als Vorstandsmitglied und Vizepräsident im DVR aktiv.

Unterstützung bekommt er durch das neu aufgestellte Präsidium. Christiane Leonard-Tiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo), wurde als erste Frau ins Präsidium des DVR gewählt. Gemeinsam mit Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und Bundesverkehrsminister a.D., sowie Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), ist das Präsidium komplett."

„Es freut mich sehr, dass Manfred Wirsch meine Nachfolge antritt. Seine Energie und Erfahrungen aus der Unfallprävention werden das Amt bereichern“, erklärt Prof. Dr. Walter Eichendorf, der im Rahmen der Mitgliederversammlung des DVR zum Ehrenpräsidenten gewählt wurde. Prof. Dr. Walter Eichendorf  wurde die Ehrenpräsidentschaft verliehen. Nach drei Jahrzehnten endet die Tätigkeit von Prof. Dr. Walter Eichendorf im DVR. Er hat als Präsident des DVR sechs Verkehrsminister aus drei Parteien erlebt."