Gründer der Kilometerfresser

Kilometerfresser

Carsten „Bender“ ist Gründer und Motor der Kilometerfresser, die Mitglied im BVDM sind. Michael Wilczynski sprach mit ihm über die Gruppe, ihre Entstehung und ihre Aktivitäten.

Carsten, bitte stellt Dich doch einmal kurz vor.

Carsten, genannt Bender, 47 Jahre jung. Beim Thema Motorrad war ich ein Spätzünder, erst mit 30 Jahren machte ich meinen Motorradführerschein. Aber seitdem bekommt man mich kaum mehr vom Motorrad herunter: Ob am Sonntag die Runde zum Brötchenholen oder wochenlange Reisen durch Europa - ob im Sommer oder Winter, eben ganz mit Haut und Haaren. Auch meine Tochter Mara Lea war seit ihrem dritten Lebensjahr von Motorrädern begeistert: Für sie habe ich das Kinderbuch „Das kleine Motorrad Emelie“ geschrieben. http://motorrad-emelie.de/

 

Carsten, ich würde Dich als den Motor der Kilometerfresser bezeichnen, oder zumindest als eine der treibenden Kräfte. Wie lange gibt es die KF schon?

Unter dem Namen Kilometerfresser sind wir seit 2007 aktiv.

Das hört sich an, als ob es vorher eine Gruppe unter einem anderen Namen gab. Mit den gleichen Mitstreitern?

Genau, vorher gab es die „Ruhrpott-Viller“. Das waren hauptsächlich Fahrer der Honda Deauville. Ein tolles Motorrad.

Wie ergab sich der Namenswechsel?

Bei einem Stammtisch ging es um die Frage der Fahrleistung von Motorrädern. Nachdem das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung uns die ernüchternde Zahl von 3000 Kilometern pro Jahr mitteilte, war klar, dass wir alle „Kilometerfresser“ im Vergleich dazu waren. Wir wollten schauen, wie viel die aktiven Motorradfahrer wirklich fahren. Dazu kam, dass uns die Menschen auf den Motorrädern wichtiger sind als die Motorräder, die sie fahren. Das widerspricht einer markengebundenen Gemeinschaft. Niemand sollte sich von uns trennen müssen oder keinen Zugang zu uns finden, weil er das „falsche“ Motorrad fährt.

Okay nicht Marken gebunden, möglichst viel im Tagesgeschäft mit dem Motorrad fahren. Und dann wurdet Ihr ein Verein?

Nein, genau das wollen wir nicht sein. Natürlich gibt es bei uns Strukturen, aber keine Vereinsmeierei. Es gibt Jahrestreffen und auch unsere Wettbewerbe, Stammtische und Messeaktivitäten. Aber wir sind kein eingetragener Verein. Genau das macht sicherlich den Bestand und die Kontinuität aus. Ich würde es eher als Interessengemeinschaft bezeichnen.

 

Du erwähntest die Wettbewerbe, was macht Ihr da genau?

Zum einen gibt es die „Fahnen unterwegs Challenge powered by Michelin“. Dort fotografiert man seine Kilometerfresser-Fahne an den verschiedensten Sehenswürdigkeiten unserer Erde. Dafür gibt es Punkte und am Saisonende hat man die Chance, einen Satz Motorradreifen zu gewinnen.

Zum anderen natürlich unseren jährlichen Kilometerfresser-Wettbewerb. Dieser läuft von Anfang August bis Ende Juli des folgenden Jahres.

Der aktuelle Tachostand des Motorrads wird fotografiert und monatlich neu dokumentiert. Am Anfang ging es natürlich darum, wer macht bis zum Saisonende die meisten Kilometer. Mittlerweile geht es eher darum, wie viel Kilometer wir alle gemeinsam fahren. Und das sind seit 2018 jeweils über 2 Millionen Kilometer jährlich. Außerdem hat man als Finisher noch die Chance auf tolle Preise, bis hin zu mehrtägigen Motorradurlauben.

Gibt es auch Besonderheiten bei Euch?

Bei den Kilometerfressern haben sich im Laufe der Jahre einige besondere Leute gefunden. Egal wie außergewöhnlich eine Idee in Bezug auf das Motorradfahren ist, bei uns wird man wahrscheinlich jemanden finden, der begeistert mitmacht.

Eine andere Besonderheit ist unser Zusammenhalt, den wir immer gerne zusammen ausleben, sei es auf der Motorradmesse beim Elefantentreffen oder bei Veranstaltungen des BVDM e.V.

 

Worauf freust Du Dich oder Ihr Euch am meisten?

Darauf, dass hoffentlich bald endlich wieder Normalität einkehrt und man wieder ohne Einschränkungen Motorradfahren kann, Messen wieder stattfinden und Treffen möglich sein werden.