Modellregion Nürburgring/Eifel

Mit Bürgermeisterin Cornelia Weigand (Altenahr). Bürgermeister Guido Nisius (Adenau) und dem Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Mirco Markfort traf sich der BVDM-Vorsitzender Michael Lenzen am Nürburgring, um über die Lärmproblematik und die Situation rund um den Nürburgring, mögliche Lösungen und ein eventuelles gemeinsames Vorgehen zu sprechen. 

Es sei ein sehr vielschichtiges Thema und deswegen sei eine differenzierte Betrachtung und differenzierte Maßnahmen erforderlich, so Mirco Markfort, der die aktuelle Situation der Nürburgring GmbH und ihre Aktivitäten vorstellte.

Die Lärmproblematik in der Verbandsgemeinde Adenau schilderte Guido Nisius, der auch Motorradfahrer ist. Nach seinen Angaben sind hier besonders Autofahrer ein Problem, weniger die Zweiräder. Das sieht auf den Zufahrten und den Nebenstraßen rund um den Nürburgring und in der Eifel anders aus, so die Beobachtung von Cornelia Weigand, dort werde die Lärmbelastung hauptsächlich von Motorradfahrern verursacht. Es sei wichtig, einen Interessensausgleich zu schaffen, Streckensperrungen seien keine Option, so Weigand. Sie begrüßte die Einrichtung einer Modellregion, wo Maßnahmen ausprobiert und ihre Wirkung sowohl wissenschaftlich überprüft als auch von den Anwohnern bewertet werden könnten.

Auswüchse wie es sie in den letzten Jahren verstärkt gebe, seien nicht im Sinne der Nürburgring GmbH, betonte Geschäftsführer Markfort. Er stehe einer möglichen Modellregion positiv gegenüber und werde nach Möglichkeit auch unterstützen.

Der BVDM-Vorsitzende Michael Lenzen skizzierte kurz das Konzept des Verbandes zur Reduzierung des Verkehrslärms und die Rolle der Modellregion. Er berichtete auch über den aktuellen Stand und die Gespräche mit der Politik. Er machte auch deutlich, dass für die Modellregion Nürburgring/Eifel vor allem das Land Rheinland-Pfalz gefragt sei. Jahrelang habe die Politik das Problem nicht ernst genommen und sich die Region zu einer Art (Verkehrs-)rechtsfreien Raum entwickelt. Um diese Auswüchse zu bekämpfen und wieder für ein sozialverträgliches Miteinander zu sorgen, müsse das Land Geld in die Hand nehmen, denn entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrslärms gebe es nicht zum Nulltarif. Da im Land im März Wahlen anstehen, sei es nicht einfach, das Projekt zurzeit nach vorne zu bringen, waren sich die Teilnehmer der Gesprächsrunde einig. Über politische Kontakte und weitere Gespräche mit Innen- und Verkehrsministerium werde man das Thema aber präsent halten und deutlich machen, dass endlich etwas passieren müsse. Ein Konzept dazu liegt vor.

Michael Lenzen