Die Delegierten.

Der Weltmotorradverband FIM gliedert seine weltweiten Aktivitäten in 14 Kommissionen. Neu dazugekommen ist 2024, als 14. Kommission, die für Klassische Motorräder und den Sport, kurz CCM. Einmal im Jahr, meist Anfang/Mitte Februar lädt die FIM alle ca. 400 Mitglieder in diesen Kommissionen zu einem gemeinsamen Treffen und Austausch ein. 2025 wieder nach Mies in der Nähe von Genf. Sicher auch, damit allen Delegierten das im Oktober 2024 eingeweihte neue FIM-Hauptquartier persönlich in Augenschein nehmen können. Für den BVDM dabei (und vom DMSB in diese Kommission nominiert) waren Michael Weiss in der Touring-Kommission (CTL) und Olaf Biethan in der Mobility-Kommission (CPM).

Die beiden Delegierten des BVDM in der Touring (Michael Weiß, l.) und Mobility (Olaf Biethan) Kommission. (Foto Biethan)

Traditionell beginnt die Konferenz am Samstagvormittag um 9 Uhr mit einer Plenarsitzung, zu der alle Teilnehmer eingeladen sind. Hier stieß der große Raum im neuen FIM HQ an seine Grenzen. Er ist zwar groß und technisch perfekt ausgestattet, aber bei knapp 400 Teilnehmern wurde es eng. FIM-Präsident Jorge Viegas eröffnete die Sitzung mit einem Rückblick auf 2024, erfolgreiche 120 Jahre FIM, und einen Ausblick auf 2025. Ganz oben steht auch das Ziel, die Nachhaltigkeit im Motorradsport voranzubringen. Nach der Plenarsitzung ging es zunächst nach Divonne in Frankreich zum Lunch und anschließend für mich ins YOTEL Geneve Lake, in dem die Mobility-Kommission tagte. Michael blieb in Divonne, da die Touring-Kommission hier in Frankreich ihren Tagungsraum hatte.

Befüllungstest für den Tagungsraum im neuen FIM HQ. (Fotos: Victor Arroyo und Olaf Biethan)

Punkt 14 Uhr begann die Mobility-Kommission in großer Runde mit allen Teilnehmern des gestrigen FEMA-Meetings. Wobei es bei den Aktiven auch Überschneidungen gibt. Kommissionspräsident Jesper Christensen ist offiziell für den Schwedischen Motorsportverband SVEMO in der FIM-Kommission. Auf der FEMA-Sitzung vertritt er den Mitglieder stärksten europäischen Motorradfahrerverband, den SMC. Olaf Biethan vertrat auf dem FEMA-Meeting den BVDM. In der FIM-Kommission ist er offiziell Delegierter des DMSB. Eine Konstellation, die auch andere in der FEMA organisierte Verbände anregt, mal ins Gespräch zu gehen mit ihrem nationalen Verband in der FIM. In der Regel haben diese großes Interessen am Motorradsport. Aktivitäten im Bereich Touring (Motorradtreffen) oder Mobility (Rechte und Sicherheit von Motorradfahrenden im Straßenverkehr) gehören nicht zu ihrer Kernkompetenz oder Interessenschwerpunkt. Eigentlich eine Win-Win-Situation für beide nationalen Verbände.

Modernes FIM-HQ. (Foto: Biethan)  Modernes FIM-HQ. (Foto: Biethan)

Die Themen der CPM-Sitzung hatten ihren Schwerpunkt in Europa, auch wenn Nick Harris von der AMA ausführlich über diverse amerikanische Entwicklungen berichtete. Oder der Vertreter der MAFIRI stolz über die Rolle iranischer Frauen im Motorsport, speziell Moto-Cross, berichtete.

FIM-Mobility-Commission. Gleiches Hotel aber neu gemischter Teilnehmerkreis. (Foto: Wim Taal)

Nach einer ausführlichen Vorstellungsrunde aller Anwesenden und einigen formalen Tagungsordnungspunkten, wie die Genehmigung des Protokolls des letzten Meetings, ging es dann auch gleich in die Sachthemen. Zum Beispiel die korrekte Einstufung von E-Motorräder in der aktuelle EU-type-approval-Regulation, die ja auch in Deutschland zum 01.01.2025 umgesetzt wurde. In der jetzigen Einstufung sind die Inhaber eines beschränkten Führerscheins bei der Nutzung eines E-Motorrads in der Leistungsabgabe klar im Vorteil gegenüber den Benutzern eines Motorrades mit Verbrennungsmotor. Auch die Aktivitäten und Erfolge des Mitte 2024 gemeinschaftlich veröffentlichten Manifesto der FIM, ACEM und FEMA nahmen einen breiten Raum ein. Dies sollte zumindest jeder Leser dieses Artikels auch einmal zur Kenntnis genommen haben! >FEMA< . Weitere Themen waren die neuen EU-Standards für Sicherheitstrainings, die auf den Deutschen Standards des DVR beruhen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Äußerst interessant war auch der Report von FIPRA. Eine Organisation, die in Brüssel die Aktivitäten im EU-Parlament beobachtet und monatlich Berichte für die FIM erstellt über alle Aktivitäten innerhalb der EU, die Motorradfahrende betreffen. Aktuell als sehr relevant eingestuft wird die „End-of-Life“-Directive. Aber auch die Überarbeitung der „Driving license“-Directive, die in absehbarer Zukunft auch für alle neuen deutschen Führerscheine gilt.

FIM-Direktoren und COO. (Foto: Olaf Biethan)  FIM-Direktoren und COO. (Foto: Olaf Biethan)

Das nächste Präsenzmeeting der Mobility-Kommission wird es erst auf der nächsten FIM-Konferenz am 7. und 8.2.2026 in Lyon geben. Dazwischen wird man sich auf Videokonferenzen austauschen. Dies entlastet die Reisekosten der beteiligten Verbände.

Man durfte auch ohne Helm auf die Toiletten im FIM-HQ.

Die wichtigsten Termine der FIM Treffen für 2025 stehen auf der BVDM-Webseite und werden kontinuierlich aktualisiert, sobald neue Informationen vorliegen. In Divonne ging es dann auch eher um die Planungen der Veranstaltungen von 2026 und folgend. Dabei gibt es auch Überlegung, in Deutschland 2027 oder 2028 ein FIM-Motocamp auszurichten. Nach den Erfahrungen mit der Ausrichtung der 75. FIM-Rally 2022 in Ferropolis, sollte dies einfacher und mit größerer Unterstützung möglich sein.

 Abschied und Rückfahrt bei einstelligen Temperaturen. (Foto: Olaf Biethan)