Jahreshauptversammlung der FEMA 2023
Die FEMA wählt einen neuen Vorstand
Am Samstag, 11. Februar 2023, fand die Hauptversammlung der FEMA ( "FEMA Committee Meeting" oder “Annual General Meeting”) satt. Der BVDM (Rainald Mohr) hat online an dem Meeting teilgenommen. Die Federation of European Motorradists'Associations (FEMA) ist eine Motorrad-Interessenvertretung mit Sitz in Brüssel, sie wurde am 10. Januar 1998 aus einem Zusammenschluss der „Federation of European Motorcyclists“ (FEM) und der „European Motorcyclists' Association“ (EMA) geboren. Der BVDM e.V. ist Mitglied der FEMA.
Im Mittelpunkt standen die Vorstandswahl und Diskussionen über das jährliche Budget. Der Vorstand der FEMA besteht aus dem Präsidenten, dem Schatzmeister und bis zu acht Mitgliedern, die alle von der Jahreshauptversammlung für die Amtszeit von einem Jahr gewählt werden. Der Vorstand überwacht und steuert die Aktivitäten der FEMA. Alle Vorstandsmitglieder sind ehrenamtlich tätig.
Der für 2023 gewählte Vorstand (member of board) besteht aus 6 Personen. Im Bild (von links nach rechts & von oben nach unten): Präsidentin ist Anna Zee von der British Motorcyclists Federation, Schatzmeister ist Jim Freeman, ebenfalls von der BMF. Weitere Mitglieder sind Jesper Christensen (SMC) – Schweden, Odd Terje Dovik (NMCU) – Norwegen, Lene Michelsen (MCTC)- Dänemark und Steinmar Gunnarsson (BLS)- Island.
Budget im Jahr 2022 knapp überschritten
Die Ausgaben im vorigen Jahr betrugen 141.671 Euro. Die Ausgaben haben die Einnahmen um 1225 Euro überschritten. Für 2023 wird durch den Vorstand eine Konsolidierung versprochen. Die erwarteten Einnahmen für 2023 betragen, ohne Sponsorship, 136.634 Euro.
Elektromobilität war ein Kernthema
Das Thema „Elektro-Motorrad“ war wohl das bedeutendste Kernthema der Hauptversammlung. Interessant in diesem Zusammenhang waren zwei Marktforschungsstudien aus England und Schweden. Der schwedische Motorradverband „Sveriges MotorCyklister” (SMC) hatte rund 500 Mitglieder eingeladen, mittels Testfahrten Erfahrungen mit dem E-Motorrad zu sammeln. Die Begeisterung über die Fahreigenschaften (vor allem die Kraftentfaltung) war groß, Skepsis wurde geäußert hinsichtlich der Reichweite eins E-Motorrades und hinsichtlich der knappen Ladeinfrastruktur. Aussagen, die wir in Deutschland vermutlich ähnlich zu hören bekommen. Rund 322 Personen haben an einer abschließenden schriftlichen Befragung teilgenommen. Befragt hinsichtlich ihrer Bereitschaft ein E-Motorrad zu kaufen, wurde recht vage von 92 Prozent der Teilnehmer geäußert, „sie könnten sich überlegen, in Zukunft ein Elektromotorrad zu kaufen“. (Zitat im Original: "could consider to buy an electric motorcycle in the future”).
Die Kaufbereitschaft in England ist – wenig überraschend – niedrig. Der britische Motorradverband fragte seine Mitglieder, welche Faktoren die Kaufbereitschaft erhöhen könnten. Genannt werden der Wunsch nach einem niedrigeren Kaufpreis, und nach einer besseren Lade-Infrastruktur. Eine deutliche Erhöhung der Reichweite ist ebenfalls ein sehr wichtiges Kriterium. Es ist wichtig zu bedenken, dass gerade in England das Motorrad ein wesentliches Transportmittel für den täglichen Pendelverkehr zwischen Wohnung und Arbeitsstelle ist.
Der Autor vermutet, dass die Antworten unserer internationalen Kollegen und Kolleginnen auch Relevanz für uns in Deutschland haben.