Plakat von Silent Rider, das Motorradfahrer diskriminiert und 80dB als Grenzwert fordert.
Nachdem der Verein Silent Rider erneut die Forderung von 80 Dezibel als Lärmobergrenze für Motorräder gefordert hat, obwohl der BVDM mehrfach daraufhingewiesen, dass dieser Grenzwert zum einen nicht näher definiert, zum anderen im Fahrbetrieb für ein Motorrad mit Verbrennermotor absolut unrealistisch ist, hat der BVDM die Konsequenzen gezogen und ist aus dem Verein ausgetreten. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vorstand, der Expertenwissen konsequent ignoriert, ist leider nicht möglich.
Einerseits schmückt sich Silent Rider mit der Mitgliedschaft des BVDM (jüngst in einem Zeitungsartikel der Dürener Nachrichten), andererseits werden die fachlichen Empfehlungen nicht beachtet und Aktionen ohne Absprache und Information durchgeführt. Der BVDM war als Beisitzer im erweiterten Vorstand, wurde aber unter anderm auch über die Plakatkampagne "Lärm ist Kacke" nicht informiert.
Das folgende Kündigungsschreiben hat der BVDM am 31. Mai 2021 an den Vorstand von Silent Rider geschickt:
Kündigung der Mitgliedschaft im Verein Silent Rider
Sehr geehrter Herr Hermanns,
hiermit kündigt der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM e.V.) form- und fristgerecht seine Mitgliedschaft im Verein Silent Rider zum Ende des Jahres 2021. Den Posten des Beisitzers im Vorstand von Silent Rider legt der BVDM mit sofortiger Wirkung nieder. Die Werbung mit dem Namen und dem Logo des Verbandes untersagen wir mit sofortiger Wirkung und fordern Sie auf, unser Logo bis zum 14. Juni 2021 von der Homepage zu entfernen.
Der BVDM ist Silent Rider beigetreten, weil wir im Ziel - den Verkehrslärm zu reduzieren - übereinstimmen und die Hoffnung hatten, im Dialog und der konstruktiven Auseinandersetzung mit Silent Rider (als Vertreter der Anwohner), Lösungen für die Lärmproblematik zu entwickeln. Die Hoffnung hat sich leider als trügerische erwiesen. Konkrete gemeinsame Aktionen hat der Vorstand von Silent Rider abgelehnt, die fachliche Expertise des BVDM in Bezug auf den Forderungskatalog (die wir sowohl mündlich als auch schriftlich vorgebracht haben), bewusst ignoriert. Der Vorstand thematisiert zudem Lärm ausschließlich einseitig in Bezug auf Motorradfahrer.
In Äußerungen der Presse gegenüber, jüngst in der Dürener Zeitung am 29. Mai, schmückt man sich mit der Mitgliedschaft des BVDM, die der Stimme von Silent Rider mehr Gewicht verleihe, hält aber weiter an Forderungen fest, die weder hinreichend definiert noch fachlich haltbar sind, wie etwa die Forderung nach einer Lärmobergrenze von 80 Dezibel. Zudem werden in den jüngst verteilten Bannern, die wohl kaum als gelungen bezeichnet werden können, Motorradfahrer diskreditiert.
Leider hat sich der Silent Rider-Vorstand als beratungsresistent erwiesen und zur Erreichung des Ziels - der Senkung des Verkehrslärms, einen Weg eingeschlagen - den wir für nicht zielführend, sondern im Gegenteil, für kontraproduktiv halten und den wir nicht mitgehen werden.
Ich bitte um schriftliche Bestätigung der Kündigung.
Michael Lenzen
Vorsitzender BVDM