Mitte April 2022 entschied das Verwaltungsgericht Arnsberg, dass die Sperrung der Osemundstraße/Priorei auf dem Gebiet des Ennepe-Ruhr-Kreises nicht rechtens ist.

Im Urteil forderte das Gericht den Abbau der Verkehrszeichen 255 (Verbot für Krafträder)! Das ist insofern erwähnenswert, weil in ähnlichen Urteilen nicht vom Rückbau der Schilder gesprochen wird, sondern nur verkündet wird, dass die Sperrung nicht regelkonform ist.

Kurz nach dem Urteil hatten der Autor Kontakt zum Landkreis. Durch eine der verantwortlichen Personen wurde mitgeteilt, dass man vor der Öffnung der Straße für Motorräder, erst einige Maßnahmen durchführen wolle, um die Strecke sicher zu machen.

Da der Bundesverband der Motorradfahrer e.V. sich für sicheren und motorradgerechten Straßenbau einsetzt, konnten wir uns dem anschließen. Es wurde von Anpralldämpfern, Unterfahrschutz und Beschilderung sowie Fahrbahnmarkierungen gesprochen. Alles Maßnahmen, die wichtig und sinnvoll sind.

Einige Zeit verging, bis mich erneut Ende Mai ein anderer Mitarbeiter anrief. Tenor: die Strecke wird kurzfristig wieder geöffnet. Eine gewisse Zeit verstrich, aber es erfolgten keine baulichen Maßnahmen, die Strecke war weiter gesperrt. Der zuständige Anwalt mahnte beim Kreis und der Bezirksregierung an, dass das Urteil immer noch nicht umgesetzt ist.

Am 14. Juni tagte die Unfallkommission des Kreises und auch die Sperrung Priorei kam zur Sprache. Die teilnehmende Mitarbeiterin des Kreises erklärte, dass man die Behörde „Straßen.NRW“ am 27. April 2022 mit der Umsetzung der Maßnahmen beauftragt habe. Der Mitarbeiter von „Straßen.NRW“ erklärte die Verzögerung wie folgt: Durch personelle Engpässe konnte erst jetzt festgestellt werden, dass die benötigten Schilder nicht vorrätig seien. Eine Neubeschaffung wird mindestens vier bis sechs Wochen dauern.

Die Unfallkommission hat daraufhin entschieden, die vom Verwaltungsgericht beschlossene Öffnung der Strecke zu ignorieren und erst nach Umsetzung aller Maßnahmen zu öffnen. Nun werden wir wohl noch länger warten müssen, bis die Priorei wieder geöffnet wird.