An der Kuchenkontrolle
An der Kuchenkontrolle

Wann und wo?

Startpunkt am Samstag, den 09. Oktober 2021 war das Hotel Restaurant Zur Heide, Heide 21, 51399 Burscheid

Bericht zur Abschlussfahrt von Claudia F.

Wer knattert so früh durch Sonne und Wind

Bestimmt die Tourentröphler sie kommen geschwind. Schon seit Tagen starrte ich auf die Wetterapp. Immer blickte mich eine runde Sonne an. Aber der Schein trügt so oft und das bergische Land ist tückisch. Aber wir hatten Glück und die Sonne ließ sich nicht verjagen. So kamen die alten Haudegen aus ihren Löchern, um die Abschlussfahrt der diesjährigen TourenTrophy zu genießen. Wir fuhren zum Landgasthof Heide in Hilgen. Dort wartete schon mein Knuddelbärchen, das Jüppchen. Er war noch unsicher, ob er an diesem Tag fröhlich sein wollte. Aber das neue Frauchen Anette hat ein ausgleichendes Gemüt. So beruhigte sich Jupp geschwind. Nach und nach trudelten unsere Mitspieler ein. Einige waren schon am Freitag dort und hatten sicher auch eine lustige Nacht, sowie Ingo und Kirsten, formerly known as married couple. Im Gasthof gab es erstmal Kaffee. Dann erschien the master of the day, Stefan, auf seiner KarToffelMaschine. So nannten wir das früher. Er hatte ein Aktenköfferchen dabei mit lustigen Aufgaben. Es sah gar nicht so schwer aus und ich vermutete Hinterlistigkeiten. Ich fand keine, es war ja auch alles so klein, dass wir unsere Lupe holen mussten, um irgendwas erkennen zu können. Wir diskutierten ein wenig im Kreise der Leidensgenossen, da merkten wir, dass es noch ein paar Zusatzaufgaben zu lösen gab. So sollten wir zählen, wie oft wir die Wupper überqueren und wie oft wir unter Oberleitungen herfuhren. Was war nur damit gemeint? Telefonleitungen, Hochspannungsleitungen??? Oh Claudia, was birgst du so bang dein Gesicht, erkennst du etwa die Oberleitungen nicht???? Gesucht waren die O-Busleitungen der Stadt Solingen. Aha, und die Wupper war ein Fluss. Übel, wenn da einer über die Wupper geht oder wars der Jordan? Es wurden ein paar sachdienliche Hinweise gegeben, man könne die Spannung der Leitungen mit feuchten Fingern überprüfen. Ein Visionär träumte davon, mit einer langen Metallrute den Strom der Oberleitungen für das E-Motorrad anzuzapfen. Aber noch nicht einmal Peter wäre soweit.

Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsere weit und breit

Wir bereiteten uns für die Abfahrt vor. Das Jüppchen war schon wieder unsicher, er wollte nicht mehr mitspielen, da er geheime, illegale Navigationsgeräte an Motorrädern vermutete, um die Wupper aufzuspüren. Navis sind ja bekanntlich bei Orientierungsfahrten verboten. Aber bei der Wupper funktioniert vielleicht auch eine Wünschelrute, außerdem ist sie nass. Nach ein paar Streicheleinheiten war Jüppchen wieder friedlich. Mein Mann und ich hatten die Startnummer 1. Stefan mahnte, dass dies nicht die Platzierung sein dürfe. Wir gurkten also los und hielten nach den obligatorischen Schildern Ausschau. Hatte ich zu tief ins Glas geschaut? Ich sah oft alles doppelt, links und rechts ein Schild. Aber die sind hier bestimmt sehr stolz auf ihre Ortsnamen, man kann sie nicht oft genug erwähnen. Stefan W. und Konrad, der mit seiner exquisiten Sonnenbrille wie ein Mafiaboss aussah, gaben uns an mehreren Stellen ein Autogramm, getrennt oder gemeinsam, wie ein Spuk tauchten sie immer wieder auf. Die Fahrer kamen von allen Seiten, manche auch gar nicht. War wohl doch nicht so einfach? Oder die Vorlage war doch einfach zu klein. Mehrere male überquerten wir ein Bächlein. Jedes mal rief ich, ist das die Wupper? Mein Mann versicherte, dass die größer sei. Ich sah auch drei Oberleitungen, unter denen wir herfuhren. Ich kam aber nicht dran, noch nicht einmal im Stehen. Ich konnte daher die Spannung nicht überprüfen. Irgendwo hatten wir uns mal wieder verfahren. Wir mussten umkehren und sahen einen Pulk von anderen erfahrenen Verfahrern. Die Kuchenkontrolle haben jedoch alle gefunden. Alle? Irgenwie und irgendwo waren Kirsten und Ingo verlustig gegangen. Es machte sich jedoch niemand Sorgen. Man wähnte sie Eis schleckend in einem Cafè. Connie hatte Köstlichkeiten vorbereitet, die hungrig inhaliert wurden. Gestärkt konnte es dann weiter gehen.

Mit dem Pfeil, dem roten durch Gebirg und Tal, kommt der Biker gezogen spät am Mittagsstrahl

Die Augen brannten von der tief stehenden Sonne und vom Lesen der kleinen Pfeilskizzen. Ich bat meinen Mann langsamer zu Fahren, damit ich alles erspähen kann. Er glaubte, er fahre viel zu langsam. Jauja, ich hör ihn schon johlen, gleich wird uns einer auf ner Honda überholen. Marcel dröhnte vorbei und bog rechts ab. Ich wunderte mich, wo er wohl hin wollte. Mein Mann sagte, er muss halt noch üben. Plötzlich tauchte Marcel auf einem Feldweg wieder vor uns auf. Ich weiß nicht wo er war. Unsere Schilder hat er jedenfalls nicht gesehen. Manchmal fahr ich meine Straße ohne Blick, manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück. Kurz vor Stefans Sonderprüfung verfuhren wir uns dann allerdings auch noch einmal. Bei der Sonderprüfung mussten wir uns umorientieren, da der eigentlich kürzeste Weg sich als Sackgasse entpuppte. Stefan wartete vergeblich auf einige Teilnehmer und Baumaffen. Dem Gatten grausets, er gibt doppelt Gas, halt dich fest alte Frau, sonst passiert dir was. Irgendwie fährt mein Mann in letzter Zeit immer schon los, wenn ich noch gar nicht richtig hinter ihm sitze......... Der letzte Teil der Rallye war wieder die eines Ostasiaten ohne Kontrabass. Wir sollten am Kreisverkehr ein Tier erkennen. Wir mussten erst anhalten, um lange Ohren hinter einem Gebüsch zu erkennen. Ich musste allerdings absteigen, um zu sehen, dass das ein Esel war. Schließlich kamen wir in Hilgen wieder an. Der Eine oder Andere kam allerdings von einer anderen Seite an, was für Verwirrung sorgte. Und was sah ich dort? Jüppchen drohte mit den Pfoten, die Regeln haben's verboten. Keine Baumaffen im Wohngebiet und auch keine Sonderprüfung. Er wollte nach Hause. Abermals konnte die besonnene Annette ihn beruhigen. Ich habe es auch probiert, denn Jupp darf nicht bei uns fehlen.

Da haben wir so manche Stund', gesessen all in froher Rund

Wir entspannten uns und warteten auf das leckere Essen. So bekam Jüppchen jetzt sein Süppchen. Es gab viel zu erzählen. Unsere Bordkarte war abgegeben, jetzt mussten wir warten. Oh Leute oh Leute, seht ihr denn nicht, den Mann mit dem Bleistift und strengem Gesicht? Stefan rauchte sichtlich der Kopf, die Brille hatte er schon beiseite gelegt. Er wollte nichts mehr sehen. Irgendwann baute Stefan sich vor unserer Gruppe auf. Da erhob sich auch der vorwitzige Ingo und bedankte sich im Voraus für den letzten Platz, ohne das amtliche Endergebnis zu kennen. Er sollte jedoch Recht behalten. Er nahm es mit Demut und Humor. Die weiteren Platzierungen wurden von hinten nach vorne verlesen. Einige waren doch sehr eng beieinander, so gab es mehrere dritte Plätze. Da konnte man die Freude teilen.

Bei der Abschlussfahrt gibt es auch immer eine merkwürdige Jahresgesamtauswertung, um die Peter sich kümmert. Er wollte seine Berechnungen verkünden. Ingo erhob sich abermals, um sich für irgendetwas zu bedanken. Nach soviel Bewertungen gab es dann auch Geschenke. Es gab Trikots und für Inge ein Trikötchen. Es passte. Ingo und Kirsten hatten sich jedoch irgendwie vergriffen. So vollzogen sie einen öffentlichen Trikottausch. Aber nicht mit nacktem Oberkörper, vielleicht später am Abend??? Die Geschenke waren verteilt, da hatte doch der Stefan W. noch etwas zu verkünden. Doch Ingo erhob sich abermals, um sich wieder zu bedanken. Er wurde zurück in seinen Stuhl befördert. Es gibt in diesem Jahr noch ein paar runde Geburtstage zu feiern.

Bei herrlichem Wetter hat Stefan eine super schöne Strecke ausgewählt, die allen gut gefallen hat. Zufrieden konnten wir den Heimweg antreten.

Der Motor heult, der Auspuff kracht,
Es rast ein Unheil durch die Nacht.
Sei ruhig Mann, was geht mich das an
Ich hab doch ein falsches Nummernschild dran

 

Ergebnisse Abschlussfahrt

PlatzFahrerBeifahrerMotorradStrafpunkte
1 Hans-Peter F.  Claudia F. Yamaha TDM850 30
2 Dieter S.  Gabi S. Yamaha XJR1300 Gespann 46
3 Andreas Z.   BMW R1250GS 60
3 Jörg L.   BMW R1200GS 60
3 Peter A.  Inge A. BMW R1200GS Gespann 60
3 Marco S.-H.   Yamaha Tracer900 60
7 Jupp B.  Anette Suzuki GSX1100 Gespann 61
8 Mike W.   BMW R1200GS 75
9 Hans L.   BMW R45 260
10 Kirsten B.   Yamaha Tracer 900 390
11 Marcus W.     465
12 Marcel R.    Honda CBF1000 570
13 Ingo B.    BMW R1200R 690

 

Ergebnisse Gesamtwertung BVDM TourenTrophy 2021

PlatzFahrerBeifahrerMotorradPunkte
1 Hans-Peter F.  Claudia F. Yamaha TDM850 38,83
2 Dieter S.  Gaby S. Yamaha XJR1300 Gespann 31,67
3 Jürgen W.   Suzuki Bandit 1250 30,00
4 Jörg L.   BMW R1200GS 29,67
5 Mike W.   BMW R1200GS 27,61
6 Andreas Z.   BMW R1250GS 26,18
7 Peter A.   BMW R1250GS 21,67
8 Inge A.   BMW F750GS 21,66
9 Stefan W.  Steffi W. BMW R1200RT 21,12
10   Anneli W.   19,00
11 Stefan K.   Honda Crosstourer 18,52
12 Kirsten B.   Yamaha Tracer900 17,80
13 Ricardo G.   Moto Guzzi Breva 17,17
14 Christian F.   Honda CBF1000 16,33
15 Iris M.  Lucy M. BMW F650GS 15,58
16 Marco S.-H.   Yamaha Tracer900 15,29
17 Ingo B.   BMW R1200R 15,05
18 Jupp B.   Honda NTV650 14,33
19 Axel M.  Sarah M. BMW R1100GS 14,05
20 Nina M.   BMW G650GS 13,14
21    Stefanie W.   13,00
22 Godfried H.   Benelli TRK502X 12,23
23 Hans L.   BMW R850R 9,00
23 Norbert L.   Triumph Tiger 1050 8,00
25 Marcel R.   Suzuki DR 6,64
26 Stefan M.   Yamaha XTZ660X 6,00

 

 In Wertung sind alle Teilnehmer, die an mindestens zwei Fahrten teilgenommen haben. Es wurden maximal drei Fahrten gewertet.

 

 

Bilder von der Abschlussfahrt 2021