Demonstration am Sandplacken im Taunus (Hessen) – Ein Rückblick

Weit und lautstark schallte es in die Feldbergregion, der Sound von „Born to be Wild“ (Band: Steppenwolf). Es war der Empfang - am Samstag den 14. Mai 2022 - für eine schier endlos anmutende Motorrad-Kolonne, die sich in Bad Homburg aufstellte, um friedlich und geordnet zum Sandplacken im Taunus zu fahren. 800 bis 900 Motorräder mit über 1000 Teilnehmern.

Seit 2019 Gegenstand der Auseinandersetzung

Der Sandplacken ist ein Höhenzug unterhalb des Feldberges (Taunus). Die sogenannte „Kanonenstraße (in den 50er-Jahren eine berühmte Motorrad-Rennstrecke) führt direkt dort hin, malerisch und kurvenreich durch die Wälder der Feldbergregion. Die Kanonenstraße mit der Applaus-Kurve - eine Touristenattraktion für viele Motorradfahrer aus der Region und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet - ist Gegenstand einer nun schon seit 2019 andauernden Auseinandersetzung zwischen den Motorradfahrern und dem Landrat des Hochtaunuskreises.

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Seit 2019 sind Landrat Ulrich Krebs (CDU) und sein Stellvertreter, Verkehrsdezernent Thorsten Schorr (CDU), bemüht, diese Strecke mit Motorradfahrverboten zu belegen. Aus diesem Grunde wird nun zum zweiten Mal seit 2019 die Strecke „testweise“ gesperrt (die Behörde nennt es Verkehrsversuch) um die Daten zu generieren, die eine dauerhafte Sperrung gerichtsfest ermöglichen sollen. Im Rahmen einer testweisen Sperrung mit Verkehrsversuch im Jahr 2019 wurden die gemessenen Daten zur „Lärm-Immission“ nicht normgerecht erhoben, diese sind daher nicht gerichtsfest. Rund 35.000 Euro wurden dafür sprichwörtlich im „Straßengraben versenkt“.

Zu den Hintergründen der erneuten „testweisen" Motorradfahrverboten am Feldberg berichtet dieser Artikel:

Motorradfahrverbote: Testen – bis die Ergebnisse passen Warum der BVDM e.V. Motorrad-Demonstrationen 2022 im Feldberggebiet /Taunus unterstütz.

Geordnete und disziplinierte Diskussion mit Politikern

Gegen die erneute, zweite Motorrad-Streckensperrung in diesem Jahr demonstrierte am 14. Mai ein Bündnis von Motorradverbänden und -organisationen unter dem Motto „Wir-Gemeinsam-Für Die Freiheit“. Organisiert von Johannes Lösch (Ride Free und FDP Biker e.V.) und den verantwortlichen Stellvertretern, Rainald Mohr (BVDM e.V.) und Götz Rinn (FDP Biker e.V. und BVDM), sowie mit tatkräftiger Unterstützung durch David Frey (Rennleitung #110) und Michele Götz (IG Motorradfreunde Hochtaunus und BVDM).

Eingeladen, mit der Bitte ihren Standpunkt zu kommunizieren und sich der Diskussion zu stellen, waren der Landrat des Hochtaunuskreises, Ulrich Krebs (CDU), alle politischen Parteien des Kreistages, die Bürgermeisterinnen der Anrainer Gemeinen Schmitten und Oberursel, sowie die Wahlkreis-Bundestagsabgeordneten. Erschienen sind die FDP-Fraktion, die Fraktion der Freien Wähler und der AfD. Alle anderen Politiker hatten abgesagt.

Die Diskussion mit den Rednern verlief sehr geordnet, diszipliniert und entsprechend guter demokratischer Sitten. Einhelliger Tenor der Redner war „der Feldberg gehört allen“. Den Wanderern, den Pkw-Fahrern, den Radsportlern und auch den Bikern. Als Vertreter des BVDM hat Rainald Mohr eindringlich an die Motorradfahrer appelliert, rücksichtsvoll zu fahren und durch den Fahrstil unnötigen Lärm zu vermeiden.

Dieser Presseartikel berichtet über die Veranstaltung: