Schöne Strecke
Schöne Strecke

Nachdem wir die Westerwaldfahrt nicht mitfahren konnten (weil wir da im Urlaub waren) und auch die Pättgesfahrt nicht (da wir ja selbst Veranstalter waren), war nun die Flugwachenrallye unsere erste Rallye in diesem Jahr - reichlich spät. Aber wir hatten ja auch erst im Juni mit den Rallyes begonnen, da wir nicht wieder Gefahr laufen wollten, dass sie wegen Corona ausfallen müssen.

Also freuten wir uns auf unsere erste Orientierungsfahrt. Ich war mir nicht sicher, ob ich das Kartenlesen nicht schon in der Zwischenzeit verlernt hatte.

Ab in die schöne Eifel

Ich konnte früher Feierabend machen und so fuhren wir um 15:00 Uhr in Bielefeld los, um mit recht wenig Stau gegen 19:00 Uhr auf der Flugwache anzukommen. Wir hatten uns einen Anhänger geliehen, so dass wir mit dem Wohnmobil anreisen konnten. Ein Zelt hatten wir auch dabei. Aber das war nicht für uns, sondern für den Teilnehmer mit der weitesten Anreise - unseren Freund Ekke aus Kanada. Er war bereits seit sechs Wochen in Europa unterwegs und hatte sich von uns einladen lassen, die Rallye mitzufahren. Als wir ankamen, war er natürlich bereits da.
Wir freuten uns, ihn wiederzusehen und hatten noch einen netten Abend in der Grillhütte gemeinsam mit den Veranstaltern und einigen Teilnehmern.
Ich freue mich jedes Mal sehr, wenn ich hier in die Eifel kommen kann. Diese Ruhe mitten in der Natur und das bei dem schönen Wetter, genieße ich immer in vollen Zügen. Wenn die Mopeds erstmal vom Hänger abgeladen sind, das Wohnmobil an seinem Platz steht und das Abendessen zubereitet ist, steht der Entspannung nichts mehr im Wege.

Die Aufgabenstellung

Am nächsten Morgen ist das Wetter optimal. Nicht so heiß wie in den letzten Tagen, sogar einen dünnen Pullover kann man gebrauchen. Nach dem gemeinsamen Frühstück am großen Tisch - mal wieder ohne „Sleepy Ingo" - eröffnet Fränki sein „Wettbüro". Es kommen noch drei Tagesgäste, so dass die Veranstalter mit der Zahl von elf Teilnehmern doch noch ganz zufrieden sind. Und sogar Ingo schafft es, rechtzeitig von den Toten aufzuerstehen. Von den Teilnehmern sind dieses Mal tatsächlich sechs, die sich trauen, die Profiklasse zu wählen. Die Aufgabe für beide Klassen ist eine Chinesenrallye mit eingestreuten Briefmarken. Die Briefmarken bestehen aus kurzen Pfeilskizzen (für die Touristen sind sie etwas leichter), sowie Kreuzungsbildern, die es auf der Strecke zu erkennen gilt. Die Fahrerbesprechung erfolgt trotz der internationalen Besetzung auf Deutsch, für Ekke gibt es ein paar Übersetzungshilfen. Die Touristen haben keine Zeitwertung. Für die Profis gibt es einen Schnitt von 30 km/h für Solofahrer, 33 km/h für doppelt besetzte Mopeds.

Videobeweis als neue Idee für die GZK?

Pünktlich geht es an den Start. Ich fahre zeitweise alleine, zeitweise in Gesellschaft meines Angetrauten. Aber da Peter ja den Schnitt einhalten will, muss er öfter mal anhalten, damit er nicht umkippt. Ich habe damit weniger Probleme. Die Strecke ist sehr schön, wir finden auch die Briefmarken und fahren die Pfeilskizzen wie geplant ab. Und genauso, wie mein Mann es vorausgesehen hat, sind einige Wege gesperrt. Aber unsere eingezeichnete Strecke passt. Und wann kommt endlich die GZK, damit wir wieder normales Tempo fahren können? Veranstalter Fränki hatte gesagt, daß nach der GZK kein Schnitt mehr einzuhalten ist. Zwischenzeitlich steht Fränki an einer Kreuzung und lichtet jeden Teilnehmer mit seinem Handy ab. War das jetzt die GZK? Möglich wäre ein sogenannter „Videobeweis". Den soll es ja auch bei anderen Sportarten geben. Eine neue Idee für die Wertung vielleicht? Wir lassen uns lieber weiter viel Zeit. Da wir ja wissen, dass kein weiteres Kontrollpersonal anwesend ist, ist - wie Peter schon richtig vermutet hat - doch nicht Fränki mit seinem Videobeweis die GZK, sondern die Kuchenkontrolle gilt gleichzeitig als GZK. Deshalb wartet Peter vor der Kuchenkontrolle etwa 10 Minuten. Da ich Hunger habe, fahre ich schonmal hin, Strafpunkte hin oder her - egal. Hauptsache was zwischen die Kiemen. Aber Peter wird entdeckt und seine Zeit genommen, denn Abwarten vor der Kontrolle ist ja eigentlich nicht so ganz regelkonform. Und das gilt auch für Sportwarte. 

Alles, was das Bikerherz begehrt

Endlich können wir wieder ein normales Tempo fahren, denn ab jetzt gibt es ja keine Zeitwertung mehr. Es kommen noch die Kreuzungsbilder, die es zu erkennen gilt. Wir fahren nun zusammen und finden sie auch recht problemlos. Insgesamt eine wunderschöne Strecke, die sich die Fränkis da ausgedacht haben. Das Wetter wie aus dem Bilderbuch - was will man mehr?

Zurück am Ziel haben die Veranstalter schon sehr schnell die Auswertung fertig und die Siegerehrung kann schon erfolgen, bevor die Würstchen auf dem Grill landen.

Eines Besseren belehrt

Gleich zu Beginn muss Fränki eingestehen, dass er sich die Lösung seiner zweiten Briefmarke eigentlich anders vorgestellt hatte. Denn er mußte die kürzere Strecke der Teilnehmer als richtige Lösung anerkennen. Tja, so geht es so manchem Veranstalter. Ist ja auch keine Schande - Hauptsache am Ende passt die Auswertung. Dann entschuldigt er sich dafür, Ekke nicht genau auf Englisch noch einmal erklärt zu haben, dass man bei der Lösung der Briefmarken nicht durch die Orte kaspern sollte. Dadurch bekommt Ekke zusätzliche Fehlerpunkte. Trotzdem meint Fränki, dass wir uns noch wundern würden...

TourenTrophy ist eben doch keine Weltreise

Zuerst kommt die Siegerehrung der Touristen dran. Es sind 5 Touristen an den Start gegangen. Mit Null Strafpunkten ist keiner weggekommen. Aber, wen wundert's, unser kanadischer Freund hat tatsächlich, obwohl er erst drei mal an einer Tourentrophy-Veranstaltung teilgenommen hat (davon einmal vor 20 Jahren und einmal im letzten Jahr), den ersten Platz in der Touristenklasse gewonnen und die ganzen Alteingesessenen auf die hinteren Plätze verbannt. Naturtalent eben. Wenn jemand wie er, der schon die ganze Welt mit dem Motorrad bereist hat, zur TourenTrophy kommt, ist diese Aufgabe wohl eher Peanuts für ihn.

Haribo macht Biker froh?

Es folgt die Siegerehrung der Profis. Da ich ein Fake-Ortsschild eines Anwohners als echtes Ortseingangsschild angesehen habe, werden mir 15 Strafpunkte in Rechnung gestellt. Trotzdem reicht es noch für den dritten Platz. Annelie und Jürgen belegen den zweiten Platz und mein Angetrauter darf sich über den ersten Platz freuen. Als Preise gibt es für die Ersten eine kleine Kühltasche für das Grillfleisch, das man auf dem Moped durch die Wärme in die Eifel transportieren muss, sowie ganz viel Haribo.
Wir bedanken uns bei Hans-Peter (genannt Fränki) für die sehr schöne Fahrt und unser hauptamtlicher „Danke-Sager" Ingo bedankt sich noch einmal ausdrücklich bei Claudia. Denn ohne die Hilfe der Veranstalterfrauen, die für das leibliche Wohl, die Preise und das Drumherum sorgen, wären die Oris doch nur halb so schön. Die Durchschnittsgeschwindigkeit für die Profis war etwas zu langsam - aber macht nichts - es ist ja keiner vom Moped gefallen. Die Aufgabenstellung war eher leicht - dafür brauchte auch niemand daran verzweifeln. Trotzdem haben alle Teilnehmer ein paar Strafpunkte sammeln können, so daß wir eine Wertung haben. Und der Veranstalterfehler wäre gar niemandem aufgefallen, hätte Fränki ihn nicht selbst erwähnt. Also weiter so, wir kommen gerne im nächsten Jahr wieder.

Ergebnisse

Touristenklasse

Platz Fahrer Beifahrer Motorrad Strafpunkte
Ekke K. BMW R1200GSA 75 
Stefan K. Honda Crosstourer 90 
Stefan M. KTM 690 105 
Ingo B. BMW R1200R 120 
Kirsten B. BMW G310GS 165 

Profiklasse

Platz Fahrer Beifahrer Motorrad Strafpunkte
Peter A. BMW R1250GS 0,6 
Jürgen W. Anneli W. Suzuki Bandit 1250 15,1 
Inge A. BMW F750GS 15,2 
Christian F. KTM 1090 Adventure 32.1
Hans-Peter T. Lars T. Yamaha SideBike Gespann 45,2 
Dieter S. Triumph Tiger 53,8 

 

Bericht Flugwachenrallye 2021

 

 

Bilder von der Flugwachenrallye 2022