Kuchenkontrolle
Startpunkt am Samstag, den 08. Juni 2024 war das Waldhotel Wilhelmshöhe, Krumme Birke 7, 57258 Freudenberg
Acht ganze Monate sind es nun schon her seit der letzten TourenTrophy-Veranstaltung. Und so hofften wir auf ein Wiedersehen in alter Frische. Angemeldet hatten sich nur eine Handvoll Teilnehmer, so dass wir schon befürchteten, nicht über 5 Starter hinauszukommen. Aber es sollte anders kommen.
Als wir am Freitagabend im Waldhotel in Freudenberg ankommen, sind mit uns bereits 6 Motorräder da, zur Hälfte mit Sozia besetzt. Mit Veranstalter Jürgen und Annelie sind wir sogar schon 11 Personen am Tisch. Wir freuen uns, die Kollegen nach so langer Zeit wiederzusehen. Trotzdem wird der Abend nicht so lang. Alle sind müde von der Anreise. Man ist das Mopedfahren ja auch nicht mehr gewöhnt. Für die meisten ist es eine der ersten Touren oder die erste längere Tour in diesem Jahr. Das Wetter war ja bislang eher nicht so motorradfeundlich.
Aber wie bereits im vergangenen Jahr haben wir wieder außerordentliches Glück. Denn das Wetter ist an diesem TourenTrophy-Wochenende wieder super. Nicht zu warm, nicht zu kalt und vor allem trocken. Nur zum abends-draußen-Sitzen ist es noch ein wenig zu frisch.
Am nächsten Morgen sind wir überrascht, wie viele sich am Hotelparkplatz einfinden. Wir freuen uns neben dem Wiedersehen „alter Bekannter“ besonders über einige neue Gesichter und sogar einen „verloren geglaubten Sohn“. Insgesamt sind wir 15 Starter, die sich an die anspruchsvolle Fahrtaufgabe wagen. Als alle da sind, erklärt Jürgen uns, was wir in den einzelnen Fahrtabschnitten zu tun haben. Es sind insgesamt vier Aufgaben: zuerst eine Fahrlinie auf der Kartenkopie - zum „lockeren Einfahren“, die wir abfahren sollen. Dabei gibt es noch 5 Bilder zu erkennen. Wenn wir sie sehen, sollen wir einen dem Bild entsprechenden Buchstaben aufschreiben. Danach Fahren nach Chinesenzeichen, für die Profis mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h für Solisten und 33 km/h für Teams. Dann die Sonderprüfung, die für Jürgen‘s Ori bekannten Würmchen, die ja nicht fehlen dürfen. Hier gibt es eine leichtere Aufgabe für die Touristen und eine schwerere mit einem zusätzlichen Schotterweg für die Profis. Zum Schluss noch einmal eine Karte mit einer roten Linie, die abzufahren ist, um wieder zum Startpunkt zurück zu kommen.
Wir machen uns gleich an die Arbeit, die Würmchen auf das Kartenblatt zu übertragen und auf dem kürzesten Weg zu verbinden. Ich scheitere schon fast daran, überhaupt die Würmchen auf der Karte zu finden. Aber ich bekomme glücklicherweise etwas Hilfe von Peter, und wir überlegen gemeinsam, wie man die Würmchen am geschicktesten verbindet. Es ist nicht einfach, aber wir hoffen, es ist so richtig, wie wir es uns gedacht haben.
Dann geht es los. Wir haben bereits im vermeintlich leichten Einfahr-Abschnitt Probleme mit der Karte. Sie ist nur in schwarz-weiß von irgendeiner Kartenapp ausgedruckt, sehr kleine Schrift und nicht alle Orte darauf namentlich verzeichnet. Dann soll man auch noch Bilder erkennen, die im Winter aufgenommen wurden. Ich sehe zunächst kein einziges Bild. Wir befürchten schon, wir haben sie alle verpasst. Dann das erste. Ein kleines Erfolgserlebnis. Und siehe da, zum Ende des Fahrtabschnitts kommt ein Bild nach dem anderen, bis wir sie tatsächlich alle zusammen haben.
Man merkt doch, dass man ganz schön aus der Übung gekommen ist mit der Rallyefahrerei.
Wir hangeln uns durch bis zum Beginn der Chinesenrallye, wo Jürgen steht und uns eine Startzeit gibt. Chinesenrallyefahren ist immer eine der leichten Aufgaben, so auch hier. Alle Entfernungen passen und wir verfahren uns nicht. Aber sie ist recht lang und die GZK in Form von Jupp kommt erst sehr spät, so dass wir uns Zeit lassen können. Der Schnitt von 30 km/h ist recht gemütlich und ich denke schon die ganze Zeit, wie schön es jetzt wäre eine von Annelies Nussecken zu bekommen. Nach der GZK, bei der wir etwas früh sind, geht es etwas zügiger und wir erreichen endlich Annelies Kuchenkontrolle. Sie liegt an einem Aussichtsturm, der ehemals als Förderturm im Harzer Bergbau gedient hat und dann später hier im schönen Westerwald aufgestellt wurde. Annelie hat natürlich wieder ihre berühmten, köstlichen Nussecken gebacken. Neben dem Kuchen gibt es noch Melonenstücke und kalte Getränke zur Erfrischung. Die Pause war jetzt auch nötig. Ich lasse es mir natürlich nicht nehmen, den Turm zu entern und mir das Treiben von oben anzusehen. Ganz schön hoch und luftig ist es hier. Aber nicht zu viel Zeit vertrödeln, denn die schwierigste Aufgabe liegt ja noch vor uns.
Nach dieser ausgiebigen Pause, machen wir uns wieder auf die Räder und versuchen unser Glück mit den Würmchen. Der Vorteil dieses Teils ist jedoch, dass man die farbige, relativ groß gedruckte Karte gut lesen kann. Trotzdem bleibt es schwierig mit den Würmchen. Und mir schwebt noch die Vorstellung von dem Schotterweg im Kopf herum, der in diesem Teil gefahren werden soll. Der Schotterweg ist nicht ohne, aber ich fasse mir ein Herz und fahre einfach drauf los - und schon bin ich durch. Das wäre schonmal geschafft. Dann kommen wir an eine Sperrung und wir müssen unsere Strecke umplanen. Wir diskutieren und überlegen ziemlich lange, wie wir es nun machen sollen. Kurz nachdem wir weiterfahren, steht Jürgen mit seiner Kontrolle da. Unsere Lösung scheint also richtig gewesen zu sein. Gut, dass es hier keine Zeitwertung gibt. Diese 3. Fahrtaufgabe endet wieder bei Annelie am Turm. Wir scheinen wohl die letzten zu sein. Komisch, wir haben die anderen gar nicht gesehen. Waren sie alle so viel schneller, oder sind sie so viel früher als wir gestartet?
Jetzt kommt nur noch der letzte Teil. Und der entpuppt sich als sehr schwierig und sehr lang. Die Karte in schwarz-weiß und sehr klein, so dass ich selbst mit Lesebrille Schwierigkeiten habe, die Ortsnamen zu sehen. Es ist mittlerweile schon später Nachmittag und ich bin froh, wenn ich es schaffe einfach nur hinterher zu fahren. Aber auch Peter kommt langsam an seine Grenzen. Für die erste Rallye im Jahr ist das schon Hardcore. Auch wenn sich 145 km nicht so viel anhören, haben die es schon in sich. Ich bin jedenfalls froh, als wir gegen 18:00 Uhr endlich wieder am Hotel ankommen. Es war eine sehr schöne Strecke, wenn auch der Straßenzustand oft zu wünschen übrig ließ. Und es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Aber es war reichlich viel und sehr anspruchsvoll. Ich werde heute Nacht gut schlafen.
Jürgen braucht einige Zeit für die Auswertung. Wir vertreiben uns die Zeit bis zur Siegerehrung mit essen und quatschen. Zuerst sind die Touristen an der Reihe. Die neuen Teilnehmer Jürgen und Claudia haben sich sehr gut geschlagen und die schwierige Aufgabe zum Teil mit Bravur gemeistert. Die Gewinner bekommen ein Glas Honig und als „Rote Laterne“ gibt es ein Glas von Annelie selbstgemachte Erdbeermarmelade. Da lohnt es sich fast schon letzter zu werden.
Und dann kommen die 7 Profis dran. Einer musste die Strecke wegen technischer Probleme (Kühlwasserverlust) leider abkürzen, also sind es nur noch 6. Es gab dann wohl 3 verschiedene Varianten der Aufgabenlösung. Zwei davon wurden als richtig gewertet, denn ein Würmchen war etwas zu kurz geraten, so dass noch eine andere, als die vom Veranstalter gedachte Lösung als richtig gewertet wurde. Am Ende waren die Unterschiede zwischen den Fränkies und uns nur noch minimal.
Danke an Veranstalter Jürgen für eine sehr anspruchsvolle Fahrtaufgabe. Er hat uns mal wieder gezeigt, wo der Hammer hängt…
Danke auch an die Helfer Jupp und Annette. Und natürlich auch Danke an Annelie für die vorzüglichen Nussecken, auf die wir uns schon jedesmal freuen.
Platz | Fahrer | Beifahrer | Motorrad | Strafpunkte |
---|---|---|---|---|
1 | Andreas Z. | Gabi Z. | BMW R1200GS Gespann | 35 |
2 | Mike W. | Bettina W. | BMW R1200GS | 65 |
3 | Jürgen Z. | Claudia Z. | Kawasaki | 95 |
4 | Stefan W. | Steffi W. | BMW R1200RT | 125 |
5 | Stefan K. | Honda NT1100 | 210 | |
6 | Thomas S. | Honda | 285 | |
7 | Rainer K. | Honda | 420 | |
8 | Hans L. | BMW R850R | 530 |
Platz | Fahrer | Beifahrer | Motorrad | Strafpunkte |
---|---|---|---|---|
1 | Inge A. | BMW F750GS | 15,7 | |
1 | Peter A. | BMW R1250GS | 15,7 | |
3 | Hans-Peter F. | Claudia F. | Yamaha TDM850 | 16,0 |
4 | Hans-Peter T. | Jutta T. | SideBike Comete Gespann | 105,4 |
5 | Martin W. | Suzuki | 291,5 | |
6 | Robert B. | Suzuki VStrom 1050 | 581,0 | |
7 | Norbert L. | Triumph | 581,6 |
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