Am Start zur Sonderprüfung

Wann und wo?

Startpunkt am Samstag, den 19. Oktober 2024 war der Landgasthof Reinhold, Kirchplatz 2 in 51467 Gummersbach-Lieberhausen.

Kurze Saison

Da die Pättgesfahrt leider ausgefallen mußte, ist dieses nun die dritte und gleichzeitig letzte Veranstaltung der TourenTrophy in diesem Jahr. Aufgrund der geringen Anzahl der Fahrten haben wir uns entschlossen, dass es dieses Jahr keine Jahreswertung geben wird.

Stefan hatte zum zweiten Mal nach Lieberhausen im Oberbergischen zu seiner Rallye geladen. Da wir anschließend in den Urlaub fahren wollten, haben wir uns entschlossen, von Freitag auf Samstag zu übernachten und nach der Rallye am Samstag direkt nach Hause zu fahren, um möglichst schnell Richtung Bella Italia starten zu können (diesen Bericht schreibe ich aus Kalabrien, 20 Grad, das Mittelmeer brandet leise am nahen Strand). Wir hängten zum ersten Mal unseren neuen Motorradanhänger an das Wohnmobil und fuhren am Freitag bei schönem Herbstwetter nach Lieberhausen. Als wir dort ankamen, war Stefan mit seinem Wohnmobil mit Moped drauf bereits da, weil er die Rallyestrecke zur Kontrolle noch einmal abfahren wollte. Auch Renate und Jörg, Stefan K. und Andreas waren bereits vor Ort und hatten schon ihre Zimmer im Hotel bezogen. Während Stefan die Strecke abfuhr, machten wir gemeinsam mit Jörg einen kleinen Spaziergang. Nachher gab‘s lecker Essen im Hotel und wir ließen den Tag, der auch noch mein Geburtstag war, zusammen mit den Motorradfreunden gemütlich ausklingen.

Nichts Gutes kommt von oben

Nachts hörte ich bereits das Geprassel auf das Dach des Wohnmobils. Es regnete die ganze Nacht. Morgens war es neblig, kalt, und es regnete immer noch leicht. Beim Frühstücken bekamen wir einen Anruf eines Teilnehmers, der auf der Hinfahrt auf nassem Laub bei hohem Tempo in der Kurve weggerutscht war und deshalb seine Teilnahme absagte. Glücklicherweise war ihm selbst nicht viel passiert und er konnte mit seinem verbeulten Moped noch nach Hause fahren. Ein anderer Kollege sagte wegen schlechtem Wetter ab. Peter bot mir netterweise an, dass ich mich auch bei ihm hintendrauf setzen könne bei den Bedingungen. Die Entscheidung fiel mir nicht so leicht, zumal wir das Moped auf dem Hänger ja mit dabei hatten. Aber ich habe das Angebot letztendlich angenommen, auch wenn ich mich damit jetzt als „Mädchen“ oute.

Foto: BVDM

Nur die Harten werden starten

Wir befürchteten bereits, dass wohl nicht viele Teilnehmer sich entschlossen haben würden, bei dem Wetter anzureisen. Aber wir sollten eines Besseren belehrt werden. Einige Teilnehmer, die in diesem Jahr neu dabei waren und auch schon an den beiden vorangegangenen Rallyes teilgenommen hatten, waren tatsächlich gekommen, sowie eine Truppe hart gesottener junger Fahrerinnen und Fahrer, die Stefans Tochter Isabel mitgebracht hatte. Insgesamt 13 Starter - das kann sich sehen lassen für solche Wetterverhältnisse.

Wir bekamen unsere Aufgaben ausgehändigt, so dass alle erstmal mit Strecke-Ausarbeiten beschäftigt waren. Es gab vier Aufgabenteile: zwei Pfeilskizzen wechselten sich mit zwei Chinesenteilen ab. Bei der Sonderprüfung, die von den Profis mit einem Schnitt von 30/33 km/h gefahren werden sollte, war bei der Ausarbeitung schon nicht ganz klar, welches denn die kürzeste Strecke zwischen den Pfeilen sein sollte. Vermutlich gab es auf einer der möglichen Strecken eine Sperrung. Wir würden es dann ja sehen. 

Stefan hatte Glück im Unglück: die Vereinskollegen, die eigentlich für die Kuchenkontrolle eingeplant waren, hatten sich krank gemeldet. Aber Renate war ja da. Sie fährt bekanntlich gerne große Fahrzeuge aller Art und tat dieses dann auch gerne mit Stefans Camper, um auf einem Waldparkplatz die Kuchenkontrolle zu postieren. So ist es eben in unserem Verein: jeder hilft jedem, und keiner ist allein! 

Man(n) darf auch mal einen Fehler machen …

Bei leichtem Nieselregen starteten wir im minütlichen Abstand. Wie wir es von Stefan gewöhnt sind, hatte er wieder kleine, nette Sträßchen im Bergischen für uns ausgesucht. Ich war ganz froh hinten drauf zu sitzen, denn es lag viel Laub und auch Dreck von den Bauern auf den nassen Wegen.  Man musste es schon langsam und vorsichtig angehen lassen. Schon bei der ersten besetzten Kontrolle unterlief uns jedoch ein Fehler. Beim Abschreiben der Buchstaben vom Schmierzettel in die Bordkarte hatte sich ein Buchstabendreher eingeschlichen. Ich hatte Peter wohl mit meinem Gequatsche über die Sprechanlage abgelenkt, als er am Übertragen war. Aber so ist es eben bei einer Rallye. Damit muss man sich dann abfinden. Also konnten wir den ersten Platz wohl schonmal vergessen und konnten ab jetzt ganz entspannt weiterfahren.

Foto: BVDM

… Veranstalter natürlich auch

Jetzt war die Sonderprüfung an der Reihe. Stefan hatte sich eine schöne Stelle oberhalb der Wiehltalsperre mit schönem Ausblick ausgesucht, die gleichzeitig als Start und Ziel der Sonderprüfung diente. Wieder wurde im Minutenabstand gestartet, da es ja jetzt zumindest bei den Profis auf Schnitt ging. Als wir an den Wendepunkt kamen, war jedoch die von uns vorgesehene Strecke gesperrt. Eine andere wäre um einiges weiter gewesen, als einfach dieselbe Strecke zurück zu fahren, was wir dann auch taten. Da keine Baumaffen mehr zu finden waren  - erst wieder gegen Ende - dachten wir uns schon, dass da was nicht stimmt und Stefan das eigentlich anders geplant hatte. Und so war es denn auch. Stefan hatte die längere Strecke als die richtige auserkoren. Aber da am Ende alle Teilnehmer die Strecke wählten, die auch wir bevorzugt hatten, hat er nicht lange gezögert, seine eigene Strecke über Bord zu werfen um diese als richtig zu werten. Und so hatten alle Teilnehmer verhältnismäßig wenig Strafpunkte, wie sich bei der Siegerehrung zeigen sollte. 

Ende gut - Alles gut

Als wir zurück nach Lieberhausen kamen, schien doch endlich die Sonne. Wir luden unsere Mopeds wieder auf den Hänger. So hatte mein Brüll-F-chen das Oberbergische wenigstens vom Anhänger aus bewundern können. Und wir hatten die Gelegenheit das Auf- und Abladen nochmal zu üben. Danach ging es zum Essen mit Siegerehrung. Ein Lob an alle Neulinge und Touristen muss ich hier mal los werden: Ihr habt Euch alle sehr gut geschlagen und seid genauso gut gewesen, wie die alten Profihasen. Die Zeitwertung war der einzige Unterschied, den wir hatten. Und ich schäme mich fast es zu sagen: wir haben doch gewonnen. Trotz des Buchstabendrehers, der unser einziger Fehler war und wir mit der Zeitwertung vorne lagen. Ansonsten gab es viele andere, die auch nur 15 Strafpunkte hatten, dabei aber weniger Erfahrung hatten im Rallyefahren als wir. 

Und was lernt uns das? Man darf auch mal einen Fehler machen! Abgerechnet wird immer erst am Ende.

Vielen herzlichen Dank an Stefan für die leider etwas verregnete, aber trotzdem schöne Fahrt. Auch wenn es nur 85 Kilometer Strecke waren, war das für die Jahreszeit und die Wetterverhältnisse genau richtig. Wir kommen gerne nächstes Jahr wieder. Dann aber bitte besseres Wetter bestellen!

 

Ergebnisse Bergische Ori 2024

Touristenklasse

Platz Fahrer Beifahrer Motorrad Strafpunkte
1 Stefan W. Moto Guzzi Califonia Gespann 15
1 Andreas BMW R1200GS Gespann 15
1 Thomas Honda PL31 15
1 Stefan K. Honda NT1100 15
1 Mike BMW R1200GS 15
6 Isabel KTM 790 Adventure 30
6 Josef Pia KTM LC4 30
8 Niklas Luci Honda CB500F 45
9 Marcel BMW R1150GS 60
10 Jupp Honda NTV650 90

Profiklasse

Platz Fahrer Beifahrer Motorrad Strafpunkte
1 Peter Inge BMW R1250GS 15,1
2 Jörg BMW R1200GS 15,4
3 Jürgen Claudia Kawasaki SX1000 16,8

 

Bilder von der Bergischen Ori 2024