Oberbergische Ori
Pause im Wald

Allgemeine Infos zur Fahrt

Die Oberbergische Ori führt uns - wie der Name schon sagt - ins Oberbergische. Auf kleinen Nebenstraßen führt die Strecke ca. 100km durch die schönsten Ecken der Region. Die Teilnahme lohnt sich, viele der Strecken sind selbst Ortskundigen kaum bekannt.

Wann und wo?

Startpunkt am Samstag, den 28. September 2019 war das Landhotel Napoleon, Lamsfuß 12, 51688 Wipperfürth 

Bericht zur Fahrt von Claudia F.

Unterwasser Regenfahrt wurde abgesagt

Was, wirklich? Ja wirklich, es hatte nämlich gar nicht so viel geregnet, wie angekündigt. Stefan schob für uns die Wolken weiter und so sind wir über viele Stunden trocken gefahren! Aber der Reihe nach.

Die Ankunft der Wagemutigen

Die Wetterprognosen waren wirklich schlimm bis schlimmer. Aber nur die Harten kommen in den Garten. Bei einigen niedlichen Regentropfen trafen sich die Treuen, Pflichtbewussten, Mutigen, Allesfahrer aber nicht Alleskönner auf einem Parkplatz des Landhotels Napoleon bei Wipperfürth. So wirklich übermotiviert blickte keiner durch sein Visier. Aber die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Heute bin ich mal musikalisch. Eric Clapton sang einst let it rain. Das wünschte sich unsere Natur schon lange. CCR konterte mit who'll stop the rain? Rihanna bot einen Umbrella und lud zum Unterstellen ein. Gene Kelly nahm es locker I'm singin'in the rain. Klingt unter dem Helm vielleicht gar nicht so schlecht. Die Weather Girls träumten gar it's raining men. Aber bitte nicht vors Motorrad. Halleluja! Prince sah purple rain. Was hatte der genommen?

Aber wir zogen uns erst einmal ins Restaurant zurück um Heißgetränke zu schlürfen. Das half. Stefan teilte die Aufgabenblätter aus. Da rauchten die Köpfe und es wurde warm. Es stellte sich schnell heraus, dass fast alle in der Touristenwertung starten wollten. Profis hatten wir zunächst zwei. Aber der Blick aus dem Fenster verhieß nichts Nettes. Wir hüllten uns alle in unsere Ganzkörper Gummihüllen ein. So manch einer erinnerte an ein Michelinmännchen. Wir hatten sieben Arbeitsblätter mit Aufgaben zu bewältigen und manch einer machte sich Sorgen, ob daraus noch Pappmachee werden würde.

Auf geht's in Bergische Höhen

Nach und nach wurden wir von Stefan auf den Weg geschickt. Teil 1 der Rallye war eine reine Streckenführung. Gleich am Anfang gab es schon jede Menge grüne Schilder. Ich wischte mir mehrfach übers Visier, um außer Tropfen etwas erkennen zu können. Wir hatten unsere Helme eigens mit Pinlockscheiben nachgerüstet, damit wir nicht beschlagen. Scheibenwischer hatten wir jedoch vergessen. Aber was passierte da nach den ersten Abzweigungen? Set fire to the rain - um es mit Adele zu sagen. Ich erkannte einen klitzekleinen Sonnenstrahl in den Wolken. Und irgendwie wurde es trockener. Unterwegs trafen wir die Touristenfahrer, die ihre Handschuhe wechselten. Von nass auf trocken. Es ging durch Dörfer mit vielen Schildern, mal gelb mal grün. Es ging durch dunkle feuchte Wälder, wo wir jede Kurve im Schneckentempo meisterten, denn es lagen schon viele Blätter und Dreck auf der Straße. An einen guten Zeitschnitt war eh nicht zu denken. Ich dachte an das Lied von David Dundas. I go motorbike riding in the sun and the wind and the rain, got a tiger in my tank and I'm king of the road again. Das muss für heute reichen.......... den Tiger habe ich eingesperrt. Der Regen blieb erst mal weg und die Gummipelle wurde trockener.

Bernd und Stefan hatten jede Menge kleine Sträßchen gefunden. Auf dem Kartenmaterial waren ganz andere Orte verzeichnet, als nachher auf den Ortsschildern auftauchten. Das machte die Sache besonders spannend. Man musste gut aufpassen. Irgendwo in einem schönen Wald tauchte dann der immer gut gelaunte Konrad als Zeitkontrolle auf. Konrads Mutti verteilte Schokoladeneier und Küsschen. Wir trafen unsere Mitstreiter wieder und freuten uns über das Wetter. Konrad meinte zwar, eben hätte es geschüttet, aber wir haben nichts gesehen.

Der zweite Teil der Ori war eine Chinesenrallye. Hierbei zeigte sich, dass auch oder gerade die Profis immer mal wieder das Wenden auf der Straße üben konnten. Man findet nicht jeden Abzweig sofort. Einen Schnitt von 33 km/h hatten wir bestimmt nicht. Es ging wieder durch enge Sträßchen und Kürvchen, bis auf einmal ein schönes blaues Wohnmobil mit leckerem Kuchen mitten im Wald auftauchte. Sabine hatte da mal was vorbereitet. Neben dem Parkplatz fanden Laubsägearbeiten statt. Wir glaubten schon, Sabine hätte ihre Kettensäge gezückt, es waren jedoch Waldarbeiter, beinahe hätte ich Baumaffen gesagt. Bis auf Marcel, der sich verfahren hatte, trafen wir alle wieder. Alle? Wir erfuhren, dass uns der zweite Profi vorzeitig verlassen hatte. Andreas blickte uns müde an: „so sehen Sieger aus" Wir hatten keine Konkurrenz mehr. So hatte sich das aber niemand vorgestellt. I feel lonely, lo lo lo lo lonely

Nachdem alle satt waren, schwang sich Bernd auf seine BMW und düste ab. Wo geht der denn hin? Wir hätten es wissen sollen... Ich bin ja so allein, um mich ist leer, hab keine Freunde, man liebt mich nicht mehr So tönte einst Peter Kraus, der hatte ja auch eine Motorbiene. Wir einsamen Profis machten uns nun an die Pfeilskizze. Wir stießen alsbald an unsere Grenzen. Die reale Welt sah anders aus als die Karte, unser Weg war nicht zu fahren, aufgrund eines Sperrschildes. Auf die schnelle gab es zwei Lösungen. Wir entschieden uns für die untere Variante, sie sah deutlich kürzer aus. Hatte aber ein paar Windungen mehr. Das war mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Später haben wir alles mit wissenschaftlichen Methoden nachgemessen. Unsere Strecke war im Endeffekt 200 Meter länger. Das kann man wirklich nicht mehr sehen. Christian war dort wohl auch unterwegs. Alles hat seine Tücken. Aber wer war denn noch allein? Richtig! Der arme Bernd verbrachte Stunden auf einer Bank und wartete auf uns.........wir waren längst weg, ohne DK oder Stempel. Stefan und Steffi hatten jedoch Mitleid mit dem einsamen Mann in der Prärie und statteten ihm einen Besuch ab, um ihn zu trösten. Das gab später glaube ich Strafpunkte. Vom letzten Jahr her wusste ich, dass Bernd die Baumaffen schont, aber dass er sich nun selber opfert?

  

It's raining again

Wir starteten nun mit dem letzten Teil der Ori, welche wieder eine Streckenskizze war. Es ging durch kleine und auch größere Ortschaften und durch kurvige Wälder. Die eine oder andere Wolke versuchte sich über uns zu entleeren. Noch konnten wir davon huschen. Irgendwo auf der Strecke stand dann wieder Konrad als Posten. Mutti hielt mir wieder Schokolade unter die Nase. Irgendwie bin ich dann mit meiner Zettelwirtschaft durcheinander gekommen. Mutti von links, Konrad von hinten, mein Mann von vorn, da weiß man nicht, was man tut. Konrad konnte aber alles mit einem Lächeln korrigieren. Stefan kam vorbei gesaust und teilte Bernd am Telefon mit, dass er uns lebend vorgefunden hat. Er durfte sein Asyl verlassen. Auf der restlichen Strecke trafen wir dann Andreas und Marco wieder. Irgendwo waren wir mal wieder falsch abgebogen, denn plötzlich waren sie weg. Da fing es wieder an zu regnen, aber wir fanden den rechten Weg zurück ins Trockene. Bei einem leckeren Essen verkündete Bernd dann unser Abschneiden. Sieg kann man das ja nicht nennen. Es gab noch ein paar Diskussionen über Streckenlängen. Bernd hätte sich mehr Profis gewünscht, zum Vergleich. Aber - rien ne vas plus.

Wir waren trotzdem alle glücklich, weil es weniger geregnet hatte als angekündigt. Alle sind heil angekommen. Hut ab vor Neuling Marcel, der nach Anfangsschwierigkeiten viel richtig gemacht hatte und auch entspannt wirkte. Hut ab vor Christian, der bei leider wieder strömendem Regen noch in der Nacht nach Hause gefahren ist.

Danke an Bernd und Stefan, die ja keine Rainmen sind und auch keine Frösche, die Wetter beeinflussen. Sie passen nicht ins Glas. Sie haben sich viel Arbeit gemacht und gute Vorlagen geboten. Wir freuen uns aufs nächste Mal.

 

Ergebnisse

Touristenklasse

PlatzFahrerBeifahrerMotorradStrafpunkte
1 Stefan W. Steffi W. Moto Guzzi Cali2 Gespann 35
2 Christian F.   Honda CBF1000 90
2 Andreas Z.   BMW R1200GS LC 90
4 Marco S.-H..   Yamaha Tracer 900 105
5 Marcel   Suzuki 510

Profiklasse

PlatzFahrerBeifahrerMotorradStrafpunkte
1 Hans-Peter F. Claudia F. Yamaha TDM850 75

 

Bericht Oberbergische Ori 2018

Video "BVDM TourenTrophy"


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